Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 139
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung attackiert die Westdeutsche Kunstmetropole
mit der Menschenwürde


Die Be­tei­li­gung des MI­NIS­TER­PRÄ­SI­DEN­TEN DES LAN­DES NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN an je­ner Ver­un­glimp­fungs­kam­pag­ne durch die STADT KÖLN ge­gen die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG und ge­gen mich per­sön­lich er­scheint mir ge­ra­de­zu ku­ri­os.

Denn zu mei­ner Köl­ner Stu­dien­zeit wur­de ich auf Ini­ti­a­ti­ve der Pro­fes­so­ren Bernd-Alois Zim­mer­mann und Her­bert Ei­mert auf­grund mei­ner mu­si­ka­li­schen Wer­ke ohne Auf­nah­me­prü­fung in die Hoch­schu­le im­ma­tri­ku­liert und – wie mir der da­ma­li­ge Hoch­schul­di­rek­tor per­sön­lich mit­teil­te – in Ab­spra­che der MU­SIK­HOCH­SCHU­LE mit dem WIS­SEN­SCHAFTS­MI­NIS­TE­RI­UM DES LAN­DES NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN ent­ge­gen al­len be­ste­hen­den Re­geln der Hoch­schul­ord­nung vom ge­sam­ten Hoch­schul­un­ter­richt be­freit: ich konn­te al­so al­le Vor­tei­le der Im­ma­tri­ku­la­tion an der Hoch­schu­le in An­spruch neh­men – wie bei­spiels­wei­se Mu­sik­auf­nah­men mit dem Or­ches­ter und Mu­sik­auf­nah­men im elek­tro­ni­schen Stu­dio – und den­noch gleich­zei­tig ohne jeg­li­che Ver­pflich­tun­gen ge­gen­über der Hoch­schu­le als frei­er Kom­po­nist tä­tig sein.

Es dürf­te sich wahr­schein­lich in der Ge­schich­te der KÖL­NER MU­SIK­HOCH­SCHU­LE wie auch in der Ge­schich­te der LAN­DESRE­GIE­RUNG VON NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN um den ein­zi­gen Fall han­deln, daß ei­ne sol­che Aus­nah­me­re­ge­lung ge­schaf­fen wur­de.

Und wie schnell war man be­reit, dies, nach­dem ich mich nun vor­ran­gig der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de ver­schrie­ben hat­te und so­mit der herr­schen­den po­li­ti­schen Ideo­lo­gie äu­ßerst kri­tisch ge­gen­über­stand und dies auch in mei­nen Bü­chern äu­ßer­te – in der LAN­DESRE­GIE­RUNG VON NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN zu „ver­ges­sen“.

Wie soll man es be­wer­ten, wenn ei­ne Welt­stadt und das größ­te Bun­des­land der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ei­nen Künst­ler in sei­nen jun­gen Jah­ren auf­grund sei­ner nach­ge­wie­se­nen Leis­tun­gen fi­nan­ziell ge­för­dert und Aus­nah­me­re­ge­lun­gen ge­trof­fen ha­ben und ihn spä­ter – wo er sich ne­ben sei­ner rein mu­si­ka­li­schen, kom­po­si­to­ri­schen Tä­tig­keit über die ethi­schen Wer­te sei­ne ganz ei­ge­nen per­sön­li­chen Ge­dan­ken ge­macht hat und die­se, der Stim­me sei­nes ur­ei­gens­ten Ge­wis­sens fol­gend, kraft sei­nes frei­en Wil­lens in sei­nen Bü­chern öf­fent­lich äu­ßert – Hand in Hand ge­ra­de­zu po­li­tisch ver­fol­gen: ihn öf­fent­lich als ei­nen Be­trü­ger hin­stel­len, wenn er von sei­ner För­de­rung be­rich­tet – zu ei­ner Zeit, wo er sei­ne künst­le­ri­schen Leis­tun­gen ohne Zwei­fel noch ge­stei­gert hat: mit dem un­ideo­lo­gi­schen Ele­ment rei­ner Hu­ma­ni­tät ver­se­hen hat?

Man könn­te ge­neigt sein, al­len Künst­lern, die ih­re Kunst auf Frei­heit be­grün­den und in ih­rer Kunst die Frei­heit ver­herr­li­chen, wie aus dem Wei­te­ren er­sicht­lich sein wird, nur an­zu­ra­ten, die STADT KÖLN, das Land NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN und die BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND über­haupt zu mei­den – so­lan­ge hier nicht ein grund­le­gen­der Ge­sin­nungs­wan­del in Rich­tung De­mo­kra­tie statt­ge­fun­den hat.






Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-