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DER HESSISCHE LANDBOTE |
Meinungen | |||||
Mit Verlaub | |||||
Die
Geschichte mit dem entlaufenen Ich des Herrn Diers ist sicherlich eine
peinliche Angelegenheit. Aber spätestens nach dem Lesen des Programms jener internationalen Millenium-Tage, die sich im Oktober in Kassel der Suche nach dem Ich des hiesigen Medienzaren widmen sollen, wird dem einfachen Bürger der Region klar: so eine hochgestochene akademische Suche liegt weit jenseits dessen, was der Nordhesse geistig zu fassen bereit ist. Es muß aber dennoch etwas dran sein, an dem verlorenen Ich. Wenn so viele hohe gelehrte Professoren und Doktoren von so bekannten Universitäten hier auftreten obgleich sicherlich auch gegen gutes Honorar und mit Herrn Diers nach dessen entlaufenem Ich suchen, dann muß an der Sache was dran sein! Und wenn man gar die gelehrten Texte zu der Ich-Suche liest, wie sie der Philosoph Diers und die gelehrten Professoren der Universitäten so akademisch verfaßt haben, die aber der Nordhesse gar nicht verstehen kann und wahrscheinlich fast genausowenig der Süd-Hesse dann merkt man ganz genau: die hohen Herrschaften wollen mit der Suche des Ichs des Philosophen Diers unter sich sein. Es kann ja sein, daß
das weggelaufene Ich des Herrn Diers nur auf Gelehrte
und Honoratioren
anspricht und vor dem einfachen Nordhessen fliehen würde. Dies
würde sich ja aus seinem honorigen Lebenswandel mit Diers in seiner
öffent-lichen Meinung (HNA) erklären. Hierzu werden wir uns
die Kerngedanken der suchenden Professoren und Doktoren und ihres philosophischen
Vorstands etwas näher zu bringen versuchen. Aber da das Ich als solches nun einmal jeden von uns betrifft, den Gebildeten genauso wie den Ungebildeten, deshalb ist es schon gut und nützlich, einmal die Grenzen des Nordhessischen zu überschreiten und mit Diers zum Internationalen zu schauen, was der hochkarätige Philosoph und Professor denkt und unternimmt, um das entlaufene Ich des nordhessischen Medienzaren wieder international einzufangen und lokal als Überraschungs-Gast, wie angekündigt, auf der internationalen Konferenz dem Publikum der Sponsoren der Region, also den Honoratioren Nordhessens zu präsentieren denn sie haben ja immerhin auch dafür bezahlt. Und wenn auch diese
dreist die akademische Sprache jener international von ihrem Geld herbeizitierten
Universitäts- Fachexperten für die erfolgreiche Ich-Suche nicht
im einzelnen verstehen, so bleibt ihnen doch die Genugtuung, mit ihrem
Geld
an der Sache mitgewirkt zu haben und das exklusive Abenteuer zu
erleben, wie jener angekündigte Überraschungs-Gast
das Ich des Herrn Diers aussieht ob es wirklich so eine rote
lange Nase hat, wie die Einheimischen berichten, und wie es sich dazu
stellt, daß es weggelaufen ist. Zwischen ihrem selbstfinanzierten Buffet an welchem sie sich aber auch selber jenseits der Steuern sattessen können und dem internationalen Auftritt des Überraschungs-Gastes: des entlaufenen Ichs des Herrn Diers, müssen sich die finanz-starken Honoratioren dann nur noch die hochgestochenen wenn auch langweiligen philosophischen Ergüsse der akade-mischen Referenten über das entlaufene Ich usw. über sich ergehen lassen. Aber dabei können
sie ja auch notfalls schlafen und das sicherlich unauffällig
, weil alle gemeinsam schlafen, außer natürlich dem
gescheiten Redner bzw. der intelligenten Rednerin; denn es soll ja bekanntlich
auch hochintelligente und philosophisch versierte Frauen geben und nicht
nur in der Politik oder bei den Medien, sondern auch in der Universität. Also lieber Leser,
nun beginnt die Stunde des Lernens. Der Herausgeber
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