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Kassel Landkreis: Kreistag plant Eselsschule für seinen Nachwuchs |
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Wie wir aus einschlägig informierten Kreisen vernommen haben, will der Kreistag nun in dem ehemaligen Jugendhof auf dem Dörnberg eine Eselsschule aufmachen, um sich hier erfolgreicher als bisher seinen politischen Nachwuchs zu sichern. Das Beispiel des hiesigen Landtagsabgeordneten habe die Gefahr deutlich gemacht, wenn eine solche klare Ausbildung fehlt. Wie bekannt, hat sich Karwecki, nachdem er noch einmal auf dem Jugendhof am Dörnberg war, kurzerhand entschieden, aus der Politik auszusteigen ohne einen plausiblen Grund und ohne eine Erklärung an seine echten und unechten Vorgesetzten. Besonders auch die lokale Presse (HNA), die sonst immer alles besser weiß, stand hier völlig vor einem Rätsel. Solcher Art politischer Unberechenbarkeit will man nun mit der Eselsschule auf dem Dörnberg ein für allemal einen Riegel vorschieben.
Die Esel sollen im Rahmen ihrer Ausbildung lernen, sich auf Anweisung ihrer Vorgesetzten mit einem klaren Ja bzw. Nein zu äußern. Dabei
soll i für das Nein stehen und a
für das Ja.
Der Schwerpunkt der Ausbildung konzentriert sich sodann darauf, daß der einzelne Esel lernt, gemäß dem Wunsch seines Ausbilders Diers entweder sofort nach seinem i still zu sein was dann später bei der Abstimmung im Kreistag als ein klares und eindeutiges Nein bewertet werden soll. Oder aber, daß er dem i ein a folgen läßt natürlich nur, wenn man von ihm ein Ja erwartet, was dann bei der Abstimmung Zustimmung bedeutet womit man aber nicht rechnet, solange sich hier in Hessen nichts bewegt, wie die HNA feststellt. Es
scheint ohnehin äußerst zweifelhaft, daß die Esel vor
ihrem a auf ihr obligatorisches i verzichten
wollen, deshalb hat die zuständige Kommission festgelegt, daß
es in diesem Fall zulässig sein soll, wenn vor ihrem a
bzw. Ja erst einmal das i, d.h. Nein
ertönt.
Die Kunst in der Ausbildung liegt also eigentlich nur darin, die Esel zu erziehen, nach ihrem i kein a folgen zu lassen und deshalb eben will der Landrat gemäß dem Wunsch von Diers die perfekte moderne Schule für den Nachwuchs seines Kreistags oben am Dörnberg im ehemaligen Jugendhof der SPD-Regierung von Hessen. So ist auch das starke Interesse von Diers und seiner öffentlichen Meinung bzw. HNA an der Zukunft des Objektes zu verstehen.
Auch der Landrat sieht auf diese Weise endlich eine sinnvolle politische Nutzung des ehemaligen Jugendhofes gewährleistet. Und das würde auch besser in seine politische Landschaft passen als die Stotterschule, denn bei den Stotterern müsse man immer damit rechnen, daß die Abstimmung schon vorbei ist, bevor nach dem i das a ertönt meint der gestandene Politiker der Gegend in Übereinstimmung mit Diers. Dann ist auch die HNA eine große Sorge los, weil sie nicht mehr andauernd für ihre uninteressierten Leserinnen und Leser Fragen vortäuschen muß, was denn nun mit dem ehemaligen Jugendhof auf dem Dörnberg geschehe und wie lange Aar noch zu bleiben gedenke. Wenn das geplante Projekt der Eselsschule gelingt, dann wird sich hier in Nordhessen das Land wieder bewegen, meint Diers.
Das
einzige Hindernis für die sofortige Einrichtung der Eselsschule
stellt für den Kreistag aber das entlaufene Ich des Vorsitzenden
der öffentlichen Meinung dar. Und
da der nordhessische Medien-Mogul als die öffentliche Meinung hier
beim Kreistag eine so hohe politische Machtposition einnimmt, deshalb
wagt es der Kreistag nicht, die Einrichtung seiner Eselsschule ad hoc
zu veranlassen, um eine Verletzung seines Ichs nicht zu riskieren und
sich dabei den Unwillen des Herrn Diers zuzuziehen. |
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*Diers = Dierichs ohne ich - weil ihm sein Ich weggelaufen ist | |||||
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