Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
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Seite 402
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Tradition der beiden ökumenischen Supermächte


Nach­dem im­mer noch kei­ne Ant­wort er­folg­te, wand­ten wir uns mit dem fol­gen­den Fern­schrei­ben am 22. 10. 84 er­neut an den LEI­TEN­DEN OBER­STAATS­AN­WALT IN KARLSRUHE:


Fernschreiben der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an den LEITENDEN
OBERSTAATSANWALT IN KARLSRUHE
7826816 sta d
22. 10. 84 02.17 uhr
461469 dekus d
007/001 computer-message

tlx-no 2732/1 22/oct/84 02:18h

An den
Leitenden Oberstaatsanwalt
der Staats­an­walt­schaft Karls­ru­he
Herrn Dr. Brückner

Be­zug:




Ei­ne Haus­durch­su­chung am 29.8.84 im Auf­trag des Staats­an­walts Spitz von der Staats­an­walt­schaft Karls­ru­he
Die­ser Groß­ein­satz be­zog sich of­fi­zi­ell auf ei­ne von uns vor­ge­nom­me­ne Ver­öf­fent­lich­ung mit ei­ner Stel­lung­nah­me der Deut­schen Kul­tur­stif­tung zur Karls­preis­ver­lei­hung

Betr.:


Un­ser Fern­schrei­ben Nr. 2644/1 vom 5.10.84 an den Staats­an­walt Spitz so­wie drei An­mah­nun­gen um Be­ant­wor­tung die­ses Fern­schrei­bens


Sehr ge­ehr­ter Herr Ober­staats­an­walt Dr. Brückner,

am 5.10.84 sand­ten wir an den Herrn Staats­an­walt Spitz ein Fern­schrei­ben fol­gen­den In­halts:

  1. Wie Sie uns in Ih­rem Schrei­ben mit­tei­len, soll der von uns ver­faß­te Of­fe­ne Brief an die Prä­si­den­ten von Bun­des­tag und Bun­des­rat mit Da­tum vom 12. Juni 1984 Pas­sa­gen ent­hal­ten, die un­ter an­de­rem ei­ne Ver­un­glimp­fung des da­ma­li­gen Bun­des­prä­si­den­ten Prof. Dr. Carstens und ei­ne Ver­un­glimp­fung bzw. Be­lei­di­gung des Bun­des­kanz­lers Dr. Kohl dar­stel­len.
    Wir bit­ten Sie um ei­ne kor­rek­te Be­nen­nung je­ner von Ih­nen bis­her noch nicht wei­ter be­zeich­ne­ten Pas­sa­gen.

  2. Dar­über hin­aus stel­len Sie in Ih­rem Schrei­ben fest, daß wir uns bei ei­ner wei­te­ren Ver­brei­tung die­ser Schrift wie­der­um straf­bar ma­chen wür­den.
    Wir bit­ten Sie um Zu­sen­dung des rechts­kräf­ti­gen Ur­teils über die ers­te Straf­tat, da uns die­ses bis­her un­be­kannt ge­blie­ben ist.

  3. Des wei­te­ren schrei­ben Sie uns, daß der­zeit die Ent­schlie­ßung der ver­meint­li­chen Ver­letz­ten über die Er­teil­ung der Er­mäch­ti­gung zur Straf­ver­fol­gung bzw. die Stel­lung ei­nes Straf­an­trags ein­ge­holt wird.

Sol­len wir dar­aus ent­neh­men, daß die Her­ren Bun­des­prä­si­dent und Bun­des­kanz­ler über Ih­re Ak­tio­nen in die­ser Sa­che noch gar nicht in­for­miert sind?
Auch hier­über er­bit­ten wir ei­ne Er­klä­rung.

(En­de des Zi­tats des Fern­schrei­bens vom 5.10.84
an den Staatsanwalt Spitz)


Doch ha­ben wir bis heu­te trotz drei­ma­li­gen An­mah­nens von Herrn Spitz kei­ner­lei Ant­wort er­hal­ten.

Wir wen­den uns des­halb nun an Sie als den Lei­ten­den Ober­staats­an­walt mit der Bit­te, die Be­ant­wor­tung un­se­res Fern­schrei­bens Nr. 2644/1 vom 5. 10. 84 zu ver­an­las­sen.


Mit freundlichen Grüßen

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Präsidialhauptabteilung
Ab­tei­lung für Öf­fent­lich­keits­ar­beit



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7826816 sta d
461469 dekus d


Und auch dies­mal er­hiel­ten wir wie­der prompt noch am sel­ben Ta­ge nach der Ob­rig­keits­rü­ge vom STAATS­AN­WALT in ei­nem Brief mit Amts­sie­gel fol­gen­de Ant­wort:


Brief des STAATSANWALTS IN KARLSRUHE
an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
An die
Deutsche Kulturstiftung
Adam-Remmele-Str. 3

6901 Schönau-Altneudorf

Aktenzeichen: 13 Js 106/84
22. 10. 1984

Betr.:

Er­mitt­lungs­ver­fah­ren ge­gen Ver­ant­wort­li­che der
„Deut­schen Kul­tur­stif­tung“ we­gen Ver­un­glimp­fung
des Bun­des­prä­si­den­ten u.a.
Bezug:
Fernschreiben vom 22. 10. 1984
sowie weitere Fernschreiben

Die er­for­der­li­che Aus­kunft wur­de be­reits mit Schrei­ben vom 2. 10. 1984 er­teilt. Zu wei­te­ren Er­klär­un­gen be­steht vor­läu­fig kein An­laß. Gleich­lau­ten­de Fern­schrei­ben wer­den da­her erst be­ant­wor­tet, wenn es die Sa­che er­for­dert.

gez. Spitz
Staatsanwalt








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