Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 396
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Tradition der beiden ökumenischen Supermächte
Die heilige römische Justiz deutscher
Nation im Dienste der Diktatur
Es han­del­te sich al­so um ei­nen be­hörd­li­chen An­schlag auf un­se­re öf­fent­li­che, mei­nungs­bil­den­de Be­tä­ti­gungs­mög­lich­keit – und zwar rund­um –, und nicht nur in be­zug auf das wei­te­re Ver­sen­den die­ses Do­ku­men­tes, son­dern es wa­ren ja auch dar­über hin­aus bei mir selbst wei­te­re Aus­ar­bei­tun­gen für neue Bü­cher be­schlag­nahmt wor­den, so daß ich auch da ge­han­di­kapt war.
Und all dies un­ter dem wahn­wit­zi­gen Mot­to ei­ner an­geb­li­chen Un­klar­heit über die Ver­ant­wort­lich­keit für den KARLSBRIEF und mit Hil­fe ei­ner nach­träg­lichen Am­nes­tie der wi­der­recht­li­chen Be­schlag­nah­me.

Mit je­nem pe­ne­tran­ten Ig­no­rie­ren der nun im­mer­hin drei­fach ab­ge­si­cher­ten, zwei­mal schrift­lich und an­hand vie­ler Zeu­gen­aus­sa­gen münd­lich be­stä­tig­ten Ver­ant­wort­lich­keit über Ver­fas­ser und Her­aus­ge­ber des KARLS­BRIE­FES hiel­ten sich die Be­hör­den dann ge­wieft und trick­reich das Tür­lein des noch nicht ab­ge­schlos­se­nen Er­mitt­lungs­ver­fah­rens auf, um dann je­der­zeit er­neut ein­zu­fal­len und aus­zu­räu­men – bei nach­träg­li­cher rich­ter­li­cher Er­mäch­ti­gung und Am­nes­tie.

Und gleich­zei­tig wer­den von den po­li­ti­schen Draht­zie­hern mit Hil­fe der ge­sam­ten ho­hen Amts­wür­de die aus­län­di­schen Schrift­stel­ler ho­fiert, wel­che sich in an­de­ren Na­tio­nen durch freie Mei­nungs­äu­ße­rung un­ter dem Druck der staat­li­chen Ver­fol­gung für die Ver­wirk­li­chung der De­mo­kra­tie ver­dient ge­macht ha­ben, um dann bei den Ein­la­dun­gen die­ser Per­sön­lich­kei­ten und den da­mit ver­bun­de­nen wer­be­träch­ti­gen öf­fent­li­chen Emp­fän­gen den ei­ge­nen ver­meint­li­chen Sinn und das an­geb­li­che Stre­ben nach der Ver­wirk­li­chung von Grund­men­schen­rech­ten vor­zu­täu­schen – ein trau­ri­ges Bild po­li­ti­scher Heu­che­lei und ein Miß­brauch sol­cher cha­rak­ter­vol­len Per­sön­lich­kei­ten des Aus­lan­des, die ja nur ih­re Ver­hält­nis­se in ih­rem Land ken­nen und sich bei die­sen viel­fäl­ti­gen schö­nen ver­ba­len Um­ran­dun­gen der ge­kauf­ten Wür­den­trä­ger erst ein­mal gar nicht vor­stel­len kön­nen, daß hier der po­li­ti­sche Schlamm viel­leicht noch viel schmut­zi­ger und tie­fer ist als in ih­rem ei­ge­nen Land.

Am 31. Au­gust 84 stell­ten wir an die Rich­te­rin am AMTS­GE­RICHT HEI­DEL­BERG, wel­che den Haus­durch­su­chungs­be­fehl aus­ge­stellt hat­te – nach­dem wir er­mit­telt hat­ten, daß das Amts­ge­richt selbst kei­nen Fern­schrei­ber be­sitzt –, über die STAATS­AN­WALT­SCHAFT HEI­DEL­BERG fol­gen­de schrift­li­che An­fra­ge:


Fern­schrei­ben der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG
an die Rich­te­rin am AMTS­GE­RICHT HEI­DEL­BERG
m40144
occ 40144
occ 40144
4014 txinf
461469 dekus
möchten sie auskunft über einen telexteilnehmer? ja/nein
ja
bitte land und suchbegriffe:
amtsgericht heidelberg
heidelberg
+ ?
unter ihren angaben kein teilnehmer verzeichnet++
v461511+
461511 stand d
31.08.84 16.09 uhr
461469 dekus d
009/001 computer-message

tlx-no 2412/1 31/aug/84 16:10h

An die
Staatsanwaltschaft Heidelberg
mit der Bitte um Weiterleitung
an die Abteilung 8 – Amtsgericht
z. Hd. Richterin am Amtsgericht
Frau Kontny

Betr.: Ermittlungsverfahren Az 7 AR 74/84

Die in Ih­rem Schrei­ben vom 16. 8. 1984 ver­füg­te Haus­durch­su­chung wur­de am 29. 8. 1984 durch­ge­führt.
Of­fen blieb al­ler­dings die Fra­ge der wei­te­ren Ver­öf­fent­lich­ung des Of­fe­nen Brie­fes der Deut­schen Kul­tur­stif­tung an die Prä­si­den­ten von Bun­des­tag und Bun­des­rat betr. der Karls­preis-Ver­lei­hung an den Bun­des­prä­si­den­ten Prof. Dr. Karl Carstens.

Wir bit­ten um um­ge­hen­de amt­li­che Aus­kunft, ob kraft rich­ter­li­chen Be­schlus­ses ei­ner wei­te­ren Ver­brei­tung die­ser Do­ku­men­ta­tion ir­gend et­was im We­ge steht oder nicht.

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Präsidialhauptabteilung
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit

nnnn
461511 stand d
461469 dekus d







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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