Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 181
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Das Kulturelle Superding von Bund und Ländern
Das Kulturelle Superding
von Bund und Ländern
„Die ,Deutsche Nationalstiftung‘ ist tot –
es lebe die Deutsche Kulturstiftung!“
Titelblatt: DIE ZEIT
Die­ses fort­ge­schrit­te­ne Sta­di­um der Ent­wick­lung mo­bi­li­sier­te in der BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND al­le Ge­gen­kräf­te.
In der Po­li­tik, in den Wirt­schafts­ver­bän­den, in der Ju­stiz, in der Ver­wal­tung, in den Me­dien, in der Wis­sen­schaft und be­son­ders in den kle­ri­ka­len Krei­sen ge­rie­ten sie al­le ge­ra­de­zu in Pa­nik und kro­chen nun in gro­ßer Zahl aus ih­ren gut­ge­tarn­ten Vers­te­cken her­vor – was ih­nen vor­her über vie­le Jah­re noch nicht pas­siert war und was sie selbst viel­leicht auch nicht für mög­lich ge­hal­ten hät­ten.

Und so in­sze­nier­ten sie ein un­be­schreib­li­ches Schat­ten­bo­xen hin­ter – so­wie ein wil­des Feu­er­werk ver­un­glimp­fen­den Schaum­schla­gens vor der lang­wei­li­gen, arm­se­li­gen Ku­lis­se un­se­res bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen All­tags­ge­schäf­tes –, ja sie ent­larv­ten und ent­schley­er­ten die­se dik­ta­to­risch ge­führ­te Schein-De­mo­kra­tie ge­ra­de­zu und of­fen­bar­ten un­se­ren stau­nen­den Au­gen die vol­le Pracht ei­ner Ba­na­nen­re­pu­blik ko­lo­ni­a­lis­ti­schen Ver­schnitts.

Und die schwarz­ro­te Him­mels­zun­ge, die oh­ne­hin schon al­les Grü­nen­de im Me­dien-Feu­er und in der In­du­strie­asche zu er­sti­cken droh­te, spal­te­te sich und of­fen­bar­te un­se­ren stau­nen­den Au­gen die „Öku­me­ne“ – im Un­ter­schied zur Öko­lo­gie – aber ganz im Trend der Öko­no­mie.

Als ers­tes be­gann der pom­pö­se schwarz­ro­te öku­me­ni­sche Auf­marsch der Po­lit­eli­te von Bund und Län­dern.
Nach al­len Rich­tun­gen ver­sprüh­te sie bür­ger­na­hen amt­li­chen, nach Ge­mein­wohl und Ge­mein­nüt­zig­keit rie­chen­den künst­li­chen Weih­rauch oder bes­ser wohl: Selbst­be­weih­räu­che­rung.
Der Bun­des­kanz­ler und die Mi­nis­ter­prä­si­den­ten der Län­der flo­gen zu­sam­men des öf­te­ren auf Kos­ten der Steu­er­zah­ler und tra­fen sich dann hin­ter ver­schlos­se­nen und zu­wei­len auch halb­ge­öff­ne­ten Tü­ren und so ver­kün­de­ten da­nach die evan­ge­li­schen Pres­se­or­ga­ne die fro­he Bot­schaft der hoch­amt­li­chen Schaf­fung ei­ner „Kul­tur­stif­tung der Län­der“ – und war­te­ten da­bei fie­ber­haft dar­auf, daß nun ein un­schul­di­ger, simp­ler Geist aus den ge­gän­gel­ten Me­dien doch end­lich das neue Su­per-Kind beim deut­schen Na­men nen­ne: „DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG“. Aber solch schlich­te Per­sön­lich­kei­ten gibt es dort schon lan­ge nicht mehr.

Denn die ho­hen Amts- und Wür­den­trä­ger hat­ten auch schon die ho­hen Sum­men aus dem Staats­haus­halt für die­ses ihr neu­ge­bo­re­nes Kind, was ja – nach der Rol­le der Kir­che in der eu­ro­päi­schen und be­son­ders der deut­schen Ge­schich­te – ei­gent­lich ein Stief­kind war, frei­ge­schau­felt und lie­ßen nun bei den Ma­te­ri­a­lis­ten die­se Idee schnell durch im­mer hö­he­re Sum­men er­glän­zen.

Doch schließ­lich „op­fer­te“ sich ge­gen ent­spre­chen­de Be­zah­lung ein ein­ge­weih­ter Me­di­a­ler und ver­kün­dig­te mit der „Zeit“ in al­ler Her­ren Län­der die ers­te öku­me­ni­sche Of­fen­ba­rung: die fro­he Bot­schaft des Bun­des­kanz­lers und der Mi­nis­ter­prä­si­den­ten der Län­der von der „Deut­schen Kul­tur­stif­tung“:
„Die ,Deut­sche Na­tio­nal­stif­tung‘ ist tot – Es le­be die ,Deut­sche Kul­tur­stif­tung‘!“ schrieb die „Zeit“ in fet­ten Schlag­zei­len.







Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-