Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 183
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Das Kulturelle Superding von Bund und Ländern


Kulturforum

D E U T S C H E   K U L T U R S T I F T U N G
Eine freie unabhängige Körperschaft zur Förderung von Tradition und Fortschritt
als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt

„Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben –
Bewahret sie!
Sie sinkt mit euch!
Mit euch wird sie sich heben!“
Schiller


Sehr geehrte Herren Ministerpräsidenten!

Von Ih­rem Vor­ha­ben, in Ber­lin ei­ne Kul­tur­stif­tung der Län­der ein­zu­rich­ten, de­ren Auf­ga­be es sein soll, deut­sche Kunst von na­tio­na­lem Rang zu för­dern und zu be­wah­ren, ha­ben wir über Ih­re Rund­funk und Pres­se­mel­dun­gen Kennt­nis er­hal­ten. Wir freu­en uns über die­se zu­kunfts­wei­sen­de Ent­schei­dung der ho­hen Mit­glie­der un­se­res Bun­des­ra­tes und war­ten auf den Tag, an wel­chem wir Sie im Ring der För­de­rer un­se­rer deut­schen Kul­tur be­grü­ßen dür­fen.

Das Rin­gen um un­se­re deut­sche Kunst und Kul­tur, um die wah­re Tra­di­tion un­se­rer deut­schen Schaf­fens­kraft, ist nicht neu und hat sich schon über vie­le Jahr­hun­der­te hin­ge­zo­gen.
Was je­doch neu ist, ist die Tat­sa­che, daß die­ses Be­mü­hen heu­te in al­ler Öf­fent­lich­keit statt­fin­den kann – ohne daß die Hü­ter und Be­wah­rer un­se­res deut­schen Kunst- und Kul­tur­er­bes sich vor Ver­un­glimp­fun­gen mit dar­auf­fol­gen­der In­qui­si­tion fürch­ten müß­ten, wie dies über bei­na­he zwei Jahr­tau­sen­de hin­weg der Fall war.

Wenn wir Deut­sche uns bis­lang in der Welt durch Kre­a­ti­vi­tät und Er­fin­der­geist aus­zeich­ne­ten, dann – wie wir heu­te wis­sen – nur des­halb, weil sich un­se­re Vor­fah­ren ein­mal sehr ge­nau mit der mensch­li­chen Schaf­fens­kraft be­faß­ten, weil sie in spe­zi­el­len For­schungs­pro­gram­men die Kre­a­ti­vi­tät als sol­che wis­sen­schaft­lich un­ter­such­ten, die­se in ih­rer Kunst zur prak­ti­schen An­wen­dung brach­ten und be­son­ders: weil sie die Kre­a­ti­vi­tät in ih­ren Erb­an­la­gen zu stär­ken ver­stan­den – ihr so in ih­rer und un­se­rer Ge­sin­nung ei­ne ho­he Po­si­tion ein­räum­ten.
Diese Sonderausgabe

des DEUT­SCHEN KUL­TUR­FO­RUMS mit dem Of­fe­nen Brief der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG so­wie der Emp­feh­lung des DEUT­SCHEN KUL­TUR­SE­NATS an die Mi­nis­ter­prä­si­den­ten der Län­der wur­de in ei­ner ho­hen Auf­la­ge glei­cher­ma­ßen an Staats­bür­ger und Wäh­ler der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land aus­ge­teilt – aber ne­ben vie­len ho­hen Re­prä­sen­tan­ten des Aus­lan­des auch an fol­gen­de füh­ren­de Per­sön­lich­kei­ten und Or­ga­ni­sa­tio­nen der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­sandt:


Wir Deut­sche ste­hen heu­te vor der Not­wen­dig­keit, un­se­re an­ge­bo­re­nen, na­tür­lich er­erb­ten schöp­fe­ri­schen Fä­hig­kei­ten aus sitt­li­chen Grün­den – aber auch aus rein ma­te­riel­len Er­wä­gun­gen – zu ak­ti­vie­ren, um die­je­ni­gen kul­tu­rel­len Fremd­ein­flüs­se, wel­che den in­di­vi­du­el­len, so­zia­len und öko­lo­gi­schen Fort­schritt in un­se­rem Vol­ke läh­men, in un­se­re an­ge­stamm­te deut­sche Kul­tur­tra­di­tion zu in­te­grie­ren.

Zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Un­ter­su­chun­gen, wel­che in vie­len Tei­len der Welt vom un­be­stech­li­chen For­scher­geist durch­ge­führt wur­den, do­ku­men­tie­ren den er­neu­ten er­folg­rei­chen Ein­satz un­se­rer al­ten deut­schen Kunst- und
Kul­tur­tra­di­tion im Be­reich der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de – be­son­ders in der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, in der frei­en Wil­lens­bil­dung und in der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung.
„Lieber seine alten Kleider flicken
als neue borgen.“
Sprichwort



Der ge­mein­sa­me Erb­an­tritt un­se­rer ei­ge­nen an­ge­stamm­ten und über un­zäh­li­ge Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg von un­se­ren Vä­tern und Müt­tern sorg­sam ge­hü­te­ten deut­schen Tra­di­tion sitt­lich-kul­tu­rel­ler Kre­a­ti­vi­tät könn­te uns Deut­sche in die La­ge ver­set­zen, un­se­ren um­fas­sen­den ge­sell­schaft­li­chen Fort­schritt ab­zu­si­chern.
Auf die­ser re­a­lis­ti­schen Ba­sis lie­ße sich dann auch die Wie­der­ver­ei­ni­gung un­se­res Vol­kes zur vol­len Zu­frie­den­heit al­ler Be­tei­lig­ten durch­füh­ren.
„Das Außerordentliche geschieht nicht
auf glattem, gewöhnlichem Wege.“
Goethe

Ohne Zwei­fel kann es uns nur durch ei­ne all­ge­mei­ne sitt­li­che Stär­kung ge­lin­gen, je­ne auf un­ser Ge­samt-Deutsch­land ge­rich­te­ten Ver­nich­tungs­waf­fen zu ent­schär­fen.

Der ein­zel­ne Bür­ger ist sich durch­aus be­wußt, daß un­se­re Re­gie­run­gen auf Lan­des und Bun­des­ebe­ne im Rah­men des prak­ti­schen Aus­baues un­se­rer de­mo­kra­ti­schen Grund­ord­nung dem Druck ver­schie­dens­ter, oft geld­star­ker In­te­res­sen­grup­pen aus­ge­setzt sind.
Die­se wir­ken nicht sel­ten über die po­li­ti­schen Par­tei­en.










Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-