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Dr. med.
D. Griebner
Chefarzt


Ger­ne be­rich­te ich Ih­nen über un­se­re Er­fah­run­gen beim Ein­satz der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik in un­se­rer ge­burts­hilf­li­chen Ab­tei­lung. Wir ha­ben et­wa seit Sep­tem­ber 1994 die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik in drei Teil­be­rei­chen der Ge­burts­hil­fe oder des ge­burts­hilf­li­chen Um­fel­des an­ge­wen­det.

  1. Kreißsaal

    Hier wer­den vor al­lem Frau­en über die Mög­lich­keit der Mu­sik­be­glei­tung in­for­miert, die we­gen frü­hen Ge­burts­be­ginns Mut­ter­mund ca. 3cm) zu ei­nem Ein­lei­tungs­ver­such oder we­gen früh­zei­ti­gen Bla­sen­sprungs in den Kreiß­saal kom­men.

    Ca. 50% der An­ge­spro­che­nen neh­men un­ser An­ge­bot der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik wahr, wenn sie nicht schon ei­ge­ne Mu­sik mit­ge­bracht ha­ben.

    Die Hälf­te steht die­ser Mu­sik­be­glei­tung von vorn­her­ein ab­leh­nend ge­gen­über, auch wenn vor­her nie ein Ver­such un­ter­nom­men wor­den war.
    Fast nie­mand, der Mu­sik­be­glei­tung aus­pro­biert, bricht nach kur­zer Zeit wie­der ab. Al­ler­dings be­ob­ach­tet man häu­fi­ger, daß nach ei­ner Mu­sik­un­ter­bre­chung am En­de der Er­öff­nungs­pha­se ei­ne er­neu­te Auf­nah­me der Mu­sik­be­glei­tung in ei­ner spä­te­ren Pha­se der Ge­burt, ins­be­son­de­re der Aus­trei­bungs­pha­se, nicht mehr ge­wünscht wird. Zur Zeit dürf­te der Pro­zent­satz der Mu­sik­be­glei­tung bei ca. 30% al­ler un­se­rer Ge­bur­ten lie­gen.


  2. Pe­ri­na­tal­sta­ti­on

    Hier kommt die Mu­sik­be­glei­tung vor al­lem bei Pa­ti­en­tin­nen mit län­ger­dau­ern­der i.v. To­ko­ly­se zum Ein­satz. Der Pro­zent­satz von selbst mit­ge­brach­ter Mu­sik ist hier deut­lich grö­ßer als im Kreiß­saal.

    Hier kön­nen wir von ei­ner Son­der­be­ob­ach­tung be­rich­ten: Bei ei­ner Pa­ti­en­tin un­ter i.v. To­ko­ly­se konn­te im To­ko­gramm nach Ein­schal­ten der Mu­sik­be­glei­tung mit der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik re­gel­mä­ßig das Auf­tre­ten von Al­va­rez­wel­len be­ob­ach­tet wer­den, die prompt nach Ab­schal­ten der Mu­sik auch wie­der ver­schwan­den.


  3. Schwan­ge­ren­be­ra­tung Ul­tra­schall-Sprech­stun­de

    Hier ge­hört im Hin­ter­grund spie­len­de Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® in­zwi­schen zum Stan­dard mit sehr gu­ter Ak­zep­tanz bei den Schwan­ge­ren.
So­wohl im Kreiß­saal als auch im Be­reich der Pe­ri­na­tal­me­di­zin ha­ben wir den Ein­druck, daß die Mu­sik­be­glei­tung der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik bei ei­nem ho­hen Pro­zent­satz der Frau­en ei­ne grö­ße­re Ge­las­sen­heit aus­löst, die Un­ru­he stif­ten­den Ne­ben­wir­kun­gen der i.v. To­ko­ly­se ver­min­dert, ei­ne ver­bes­ser­te Schmerz­ver­ar­bei­tung in­du­ziert und ins­ge­samt die emo­tio­na­le Sta­bi­li­tät der Pa­ti­en­tin­nen ver­bes­sert.

Wird die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® als Raum­mu­sik ein­ge­setzt, kann es zu ei­ner „un­er­wünsch­ten Ne­ben­wir­kung“ kom­men. So be­rich­ten ei­ni­ge un­se­rer Kol­le­gin­nen und He­bam­men, daß der Ein­fluß der Mu­sik sie mü­de macht. Auch dies un­ter­streicht die deut­li­che Wirk­sam­keit, und Ab­hil­fe ist hier durch den Ge­brauch von Kopf­hö­rern für die Pa­ti­en­tin­nen leicht zu schaf­fen.



Dr. med. D. Griebner
        Chefarzt
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
© 2001-  DER HESSISCHE LANDBOTE