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...durch Ih­re Un­ter­stüt­zung, für die ich Ih­nen an die­ser Stel­le noch­mals herz­lich dan­ken möch­te, war es uns 1996 mög­lich, die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik in das re­ha­bi­li­ta­ti­ve Be­hand­lungskon­zept un­se­rer Kli­nik auf­zu­neh­men.

Jetzt ist es mög­lich, ei­ne ers­te Zwi­schenbi­lanz un­se­rer Er­fah­run­gen vor­zu­le­gen.

Wir ha­ben die Mu­sik­prä­pa­ra­te zu­nächst bei den be­kann­ten In­di­ka­tio­nen komple­mentär ein­ge­setzt und konn­ten uns von den po­si­ti­ven Ef­fek­ten bei stress­be­ding­ten psycho­so­ma­ti­schen Störungen ver­schie­den­ster Mani­festa­tionen, bei ar­te­ri­el­ler Hypertonie, und bei stoff­wech­sel­be­ding­ten Re­gu­la­ti­ons­stö­run­gen (u.a. Dia­be­tes mellitus) überzeugen.
Im Vergleich zu anderen Musik­an­wen­dun­gen zeigte die harmonikal struk­tu­rier­te Musik von Peter Hübner ins­be­son­de­re relaxierende, se­die­ren­de, leicht anti­de­pres­sive, schmerz­emp­find­lich­keits­sen­ken­de und psy­chisch aus­glei­chen­de Ef­fek­te; Schlaf­stö­run­gen, exo­gen be­ding­te Blut­druck­schwan­kun­gen, und di­a­be­ti­sche Stoff­wech­sel­schwan­kun­gen bes­ser­ten sich.

Da­von er­mu­tigt, ha­ben wir das The­ra­piever­fah­ren dann auch bei der häu­figs­ten funk­tio­nel­len Dar­mer­kran­kung em Colon ir­ri­ta­bi­le (Reiz­darm­syn­drom), ein­ge­setzt, das be­kann­ter­ma­ßen oft­mals the­ra­peu­ti­sche Pro­ble­me auf­wirft.
Dem ätio­lo­gisch noch nicht ein­deu­tig ge­klär­ten Krank­heits­bild lie­gen zen­tral- und pe­ri­pher­ner­vö­se Fehl­steue­run­gen, para- oder en­do­kri­ne Me­di­a­tor- und Trans­mis­si­ons­al­te­ra­tio­nen und mög­li­cher­wei­se in­te­sti­na­le Re­zep­to­ra­no­ma­lien zu­grun­de, die un­ter an­de­rem zu ei­ner er­nied­rig­ten in­te­sti­na­len Deh­nungs­schmerz­schwel­le füh­ren.

Zu den ty­pi­schen gas­tro­in­te­sti­na­len Be­schwer­den (Obsti­pa­tions- oder Diar­rhoe­nei­gung, wech­seln­den Leib­schmer­zen, Blä­hun­gen, Fla­tu­lenz und re­gel­lo­se Nah­rungs­in­to­le­ran­zen) tre­ten auch ve­ge­ta­ti­ve Be­gleit­symp­to­me wie Schlaf­stö­run­gen, Hy­per­hi­dro­sis, va­so­mo­to­ri­sche Kopf­schmer­zen, Dys­kar­die, Dy­su­rie und Mus­kel­ver­span­nun­gen als wei­te­re Be­find­lich­keits­stö­run­gen.

Die­se kurz an­ge­ris­se­nen Sach­ver­hal­te lie­ßen den Ein­satz der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik beim Reiz­darm­syn­drom ge­recht­fer­tigt er­schei­nen.

Die bis­he­ri­gen Er­fah­run­gen sind po­si­tiv. Bei et­wa 70-80% der Be­han­del­ten kam es nach ei­ner 2-3wöchigen The­ra­pie­dau­er zu ei­ner deut­li­chen Be­find­lich­keits­bes­se­rung durch ei­nen Rück­gang von Bauch­schmer­zen, Völ­le­ge­fühl, Blä­hun­gen so­wie ve­ge­ta­ti­ven Be­gleit­er­schei­nun­gen.
Bei der diar­rhöi­schen Form des Colon ir­ri­ta­bi­le war ei­ne Min­de­rung der Stuhlfre­quenz zu ver­zeich­nen. Häu­fig as­so­zi­ier­te lar­vier­te De­pres­si­o­nen wie­sen eben­falls Bes­se­rungs­ten­den­zen auf.

Auch wenn die­se Ein­schät­zung nur auf nicht kon­trol­lier­ten Ver­laufs­be­ob­ach­tun­gen ba­siert, sind wir aus der Er­fah­rung her­aus da­von über­zeugt, daß die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® als kom­ple­men­tä­res Be­hand­lungs­ver­fah­ren bei Pa­ti­en­ten mit Colon ir­ri­ta­bi­le emp­foh­len wer­den kann.
Ei­ne kon­trol­lier­te Stu­die wä­re si­cher­lich sinn­voll.

In der Hoff­nung, mit die­sem kur­zen Er­fah­rungs­be­richt ei­ne wei­te­re Be­hand­lungsin­di­ka­tion für die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® an­re­gen zu kön­nen.


Prof. Dr. R. Nilius
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
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