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KLINIKUM HOYERSWERDA

Dr. med. H. Schmidt

Dr. med. H. Schmidt

Chefarzt der Kinderklinik
Hoyerswerda
Vorsitzender der Ärztekammer
Hoyerswerda

Dr. med.
Helmut Schmidt
Chefarzt der Kinderklinik


Auf Ih­re An­fra­ge nach den Er­fah­run­gen mit der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik in der hie­si­gen Kin­der­kli­nik kann ich Ih­nen fol­gen­des mit­tei­len. Die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® wird in der Kin­der­kli­nik seit ca. 1½ Jah­ren ein­ge­setzt. Wir sa­hen bis­her fol­gen­de In­di­ka­tio­nen:
  1. pa­ti­en­ten­be­zo­gen

    Früh- und Neu­ge­bur­ten
    auf der In­ten­siv­sta­tion für Neu­ge­bo­re­ne.
Wir spie­len die Mu­sik den Pa­ti­en­ten so­wohl im In­ku­ba­tor als auch im Bett­chen vor. Da­bei zeigt sich, daß un­ru­hi­ge Kin­der in ih­rem All­ge­mein­ver­hal­ten deut­lich ru­hi­ger wer­den, was sich auch in ei­ner Sta­bi­li­sie­rung von Atem- und Herz­fre­quenz zeigt. Bei der Ap­noe­nei­gung Früh­ge­bo­re­ner ist un­ser Ein­druck, daß sich rhyth­misch be­ton­te Mu­sik po­si­ti­ver aus­wirkt.

Intensivtherapiepatienten mit zen­tral­ner­vö­sen Er­kran­kun­gen
(En­ze­pha­li­tis, Er­trin­kungs­un­fäl­le, Zu­stand nach schwe­rer Hy­po­xie und Re­ani­ma­tion an­de­rer Ge­ne­se).

Bei die­sen Kin­dern, die sich zum Teil im Koma be­fin­den, zum Teil ei­nen ere­ti­schen Zu­stand zei­gen, sind Äus­se­run­gen der Pa­ti­en­ten selbst nicht mög­lich.
Der Ein­druck des Per­so­nals ist der ei­ner all­ge­mei­nen Be­ru­hi­gung der Pa­ti­en­ten, die auch not­wen­di­ge in­ten­siv­the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men bes­ser to­le­rie­ren.

Äl­te­re Kin­der mit psy­cho­so­ma­ti­schen Er­kran­kun­gen
(z.B. Mor­bus Crohn, Enu­re­sis, Anu­re­xie, Asth­ma bron­chi­a­le).


Die­se Kin­der ar­ti­ku­lie­ren sich nach dem Hö­ren der Mu­sik deut­lich. In den al­ler­meis­ten Fäl­len wird die Mu­sik als an­ge­nehm emp­fun­den und führt zu ei­ner bes­se­ren To­le­rie­rung des Kran­ken­haus­auf­ent­hal­tes. Die Ge­fahr be­steht dar­in, daß die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® im Ver­lauf des Ta­ges in zu lan­gen Ein­zel­se­quen­zen oder zu häu­fig ein­ge­setzt wird, was zu ei­ner Über­for­de­rung der Kin­der und dar­aus re­sul­tie­ren­den Ab­leh­nung der Mu­sik führt.

Mehr­fach ge­schä­dig­te Kin­der mit schwe­rer sta­to­mo­to­ri­scher Re­tar­die­rung.

Bei die­sen Kin­dern lie­gen häu­fig zu­sätz­lich An­falls­lei­den vor. In Pha­sen ei­ner me­di­ka­men­tö­sen Neu­ein­stel­lung des An­falls­lei­dens sind die Kin­der un­ru­hig und re­a­gie­ren auf die Mu­sik mit deut­li­cher Be­ru­hi­gung.


be­zo­gen auf die In­ter­ak­tion El­tern – Kind

Der Ein­satz der Mu­sik­the­ra­pie in der Be­hand­lung der Kin­der er­zeugt bei den El­tern grund­sätz­lich ei­ne po­si­ti­ve Ein­stel­lung dem Kran­ken­haus ge­gen­über, da dies als Teil der ganz­heit­li­chen Be­treu­ung er­kannt und gern ak­zep­tiert wird. Be­son­ders deut­lich wird das un­ter den Be­din­gun­gen der In­ten­siv­the­ra­pie, wo die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik® als er­gän­zen­de Maß­nah­me zur rei­nen Me­di­zin­tech­nik sehr an­ge­nehm emp­fun­den wird.

Bei der sanf­ten Pfle­ge Früh­ge­bo­re­ner spielt die „Kän­gu­ruh-Me­tho­de“ ei­ne ent­schei­den­de Rol­le. In die­sen Zei­ten des in­ten­si­ven Haut­kon­tak­tes zwi­schen Mut­ter und Kind wirkt sich die Mu­sik be­son­ders po­si­tiv auf die Mut­ter-Kind-Ein­heit aus.

Der Ein­satz der Me­di­zi­ni­schen Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik bei die­sen Müt­tern, die ne­ben dem Bett ih­res Kin­des sit­zend die Mu­sik hö­ren, führt zu ei­ner sehr deut­li­chen und rasch sicht­ba­ren Stress­lö­sung. Auch im wei­te­ren Ver­lauf des sta­ti­o­nä­ren Au­fent­hal­tes se­hen wir im­mer wie­der den glei­chen Ef­fekt.

Aus­blick:
    Sinn­voll wä­re die wei­te­re Ver­brei­tung der Kom­po­si­tio­nen Peter Hübners, da­mit im Kran­ken­haus die Be­geg­nung mit ei­ner nicht ge­kann­ten Mu­sik ver­mie­den wird.

Dr. med. H. Schmidt
Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION INTERNATIONAL
© 2001-  DER HESSISCHE LANDBOTE