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Peter Hübner
Brief an die
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Peter Hübner
Brief anden Rektor
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ÜBERREGIONAL
 Gegründet 1834 von Georg Büchner 3. Neuausgabe
DER HESSISCHE LANDBOTE

 

  Peter Hübner‘s Märchenstunde –
Die Geschichte vom Weisen Sehermund und seiner Wunschkuh                                Seite 3
     
 
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Währenddessen schuf Sawala neue Krieger – mit goldenen Schilden und Schwertern bewaffnet. Sie leuchteten wie das Gold der Sonne; jedoch bildeten sich in ihren goldglänzenden Rüstungen und Waffen andauernd silberweiße Risse und schlossen sich schnell auch wieder; aber neue Risse öffneten sich sofort an anderen Stellen.

Dabei wurden diese silberweißen Schluchten von strahlenden, goldgelben Blitzen durchzuckt, so daß man ganz den Eindruck hatte, die leuchtende Sonne würde von mondhellen Gewittern heimgesucht.

Und als Helgi nach unsäglichen Mühen seine Soldaten einzeln wieder überreden konnte, doch wenigstens so zu tun, als kämpften sie – so wie zum Schein, ganz spielerisch und ohne jegliche Verpflichtung oder nutzlose Anstrengung –, daß sie nur wohlgemut die neuen Krieger angreifen sollten, da schauten sich seine Soldaten diese goldenen Männer erst einmal offenen Herzens an.

Und wie beglückt waren sie da, solch freundliche Menschen in so herrlichen goldenen Rüstungen zu sehen.
Das ganze Heer des Königs eilte spontan auf die goldenen Krieger zu und begrüßte sie sehr freundlich; dann erzählten sie sich gegenseitig die schönsten Geschichten aus ihrem Leben und faßten goldene, gemeinsame Zukunftspläne.

Als Helgi dies sah, flehte er seine Soldaten an, lief zu jedem einzelnen hin und bat ihn, die anderen nun endlich anzugreifen – wo diese doch jetzt gerade wie schutzlos vor ihm sitzen und mit ihm plaudern würden.

Und als der König dabei sogar selbst tätig werden wollte, einen dieser goldglänzenden Krieger anzugreifen, da erhob sich sein eigener Soldat völlig entrüstet und sagte, der König solle Frieden halten und ihren Freund in Ruhe lassen; dieser stehe ja wohl noch eher unter ihrem Schutz, und er selbst hüte ihn wie seinen eigenen Augapfel; der König solle sich unterstehen, hier Unfrieden stiften zu wollen.

Der Soldat stand solchem aggressiven Betreiben seines Königs völlig verständnislos gegenüber, so als käme dieser plötzlich aus einer ganz anderen Welt und könnte oder wollte sich hier nicht anpassen – wo es doch die einfachste Sache der Welt ist, mit anderen Frieden zu halten und glücklich zu plaudern.

„Es gibt doch genug schöne Dinge in der Welt und zwischen den Menschen. Warum da Krieg schaffen wollen mit seinen Freunden; dies ist wahrlich kein erhebender Einfall!“ So oder ähnlich sagten dem König seine Soldaten.

Doch Helgi wollte immer noch nicht aufgeben; immer und immer wieder machte er mit allen Mitteln seiner Überredungskunst neue Anläufe – er versuchte es durch harte Worte: das half schon überhaupt nichts – durch Erläuterungen: das interessierte nicht, war offensichtlich nicht inspirierend und nicht positiv genug – durch Flehen: da empfand ein jeder wenigstens noch Mitleid mit seinem verwirrten König.

Als Helgi nun schließlich auf sein angestammtes Königsamt und auf die rechtliche Macht seiner Herrschaft pochte, da blickten ihn seine Soldaten völlig ungläubig an: „Jeder Mensch ist ein König, dies ist die Wahrheit“, antwortete ihm ein jeder nur, „seid Ihr denn kein König, daß Ihr da Zweifel hegt?“

Währenddessen brachte Sawala durch ihre übernatürlichen Kräfte noch eine Gruppe ganz goldener Krieger mit einem silberweißen Strahlenkranz um deren Häupter hervor – mit goldenen Schilden und goldenen Speeren ausgerüstet, leuchtend wie die Sonne am Himmel.

Und als der König Helgi nun seine Soldaten anflehte, sich diesen Kriegern doch wenigstens einmal zuzuwenden – auch wenn sie dabei noch gar nicht in Erwägung zögen, mit diesen zu kämpfen, da lenkten erst einzelne Soldaten und dann allmählich das ganze Heer von ihren vertrauten Gesprächspartnern den Blick zu den goldenen, strahlenden Helden hin.

Und sie konnten ihren nun hell aufleuchtenden, beseligten Blick nicht mehr von diesen sonnengleichen Männern wenden und waren für ihren König nun gar nicht mehr ansprechbar, denn immer nur hielten sie voll seligen Glücks ihren Blick auf die mächtigen Helden in den goldenen Rüstungen und mit dem silberweißen Strahlenkranz gerichtet.

So verharrten die Soldaten bewegungslos. Und was der mächtige Eroberer Helgi auch anstellte, es half nichts – seine Soldaten rührten sich überhaupt nicht mehr, so als hörten sie ihn gar nicht, als gäbe sein andauerndes Reden für sie überhaupt keinen Sinn, ja, als existiere er für sie überhaupt nicht mehr; sie schauten immer nur die goldenen, strahlenden Krieger an.

Jetzt eilten die einhundertundacht Söhne Helgis – mit all ihren Fähig-keiten angetan und mit hellwachen Sinnen sowie mit kristallklarer Erkenntniskraft ausgerüstet – zum Weisen Sehermund hin.

Darauf sang Sehermund nur einen einzigen kurzen, zarten Ton, und alle Söhne Helgis waren von den Fesseln des Schicksals frei.
Alle ihre Wünsche, welche sie im Laufe ihres langen Schicksalsweges gehegt hatten, wurden mit diesem Ton auf einmal vollständig erfüllt.

Als Helgi seine Söhne nun aus dem Kriegerstand herausgehoben sah, da wurde er von Scham überwältigt; in tiefem Sinnen kehrte er zu seiner Hauptstadt zurück.

Und er hob seinen einzigen Sohn, der noch dem Kriegerstand angehörte, auf den Thron – denn dieser war ja zurückgeblieben, um während der Abwesenheit des Vaters und der Brüder die Geschäfte der Königsherrschaft zu führen.

Dann begab sich Helgi in die hohen Berge und fing an, große, persönliche Opferhandlungen durchzuführen, um seinen Ahn Uller um die Gewährung eines Wunsches zu bitten.
Nach einiger Zeit erschien ihm der gütige Ahnherr. Helgi bat um einen Bogen und um Pfeile mit geheimen Kräften und erhielt das Gewünschte.

Mit diesen übernatürlichen Waffen versehen, griff Helgi wieder Sehermunds Einsiedelei an.
Beim Angriff Helgis rannten alle Asketen voller Furcht aus dem Walde davon – obwohl Sehermund sie zu beruhigen versuchte und sie zu bleiben bat.

Helgi schoß seine hervorragende Waffe gegen den Einsiedler ab.
Aber Sehermund fing die Pfeile, die sich vor seinem Angesicht in herrliche Blumen verwandelten, spielerisch mit seiner Hand auf und stellte daraus einen schönen, farbenprächtigen Strauß zusammen.

So wurde der starre Sinn des mächtigen Kriegers Helgi, des großen Eroberers und unbeschränkten Herrschers über die ganze Erde, der ganz fest an den Erfolg der äußeren Machtmittel glaubte, durch die übernatürliche Kraft des vollkommenen Weisen geläutert.

„Schande über die Macht der Krieger, Könige und Helden! Ich muß irgendwie Weisheit erlangen!“ rief Helgi da aus, so daß es jeder in der Welt hören konnte.

     
                                         
                                       
           
 
       
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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