Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 298
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Genußmittel-Blockade


Nach die­sem Brief war der BUN­DES­VER­BAND DER DEUT­SCHEN SÜSS­WA­REN­IN­DU­STRIE wohl erst ein­mal aus den hö­he­ren Re­gi­o­nen zu­rück­ge­pfif­fen wor­den, denn lan­ge Zeit war von die­ser sü­ßen Sei­te kein „Schüt­zen-Fehl­schuß“ mehr zu hö­ren – zu­min­dest nicht so di­rekt.

Un­ter der Hand muß das sü­ße Flämm­lein je­doch zart­bit­ter wei­ter­ge­glimmt ha­ben, denn am 18.7.85, al­so bei­na­he ein Jahr spä­ter, ließ der BUN­DES­VER­BAND DER DEUT­SCHEN SÜSS­WA­REN­IN­DU­STRIE die bit­ter­sü­ße Flam­me er­neut hoch auf­lo­dern und warn­te in ei­nem kon­zer­tier­ten Rund­schrei­ben er­neut vor der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG:

10.
War­nung vor un­se­ri­ö­sen Ge­schäfts­prak­ti­ken (1)



Ei­ne ,Deut­sche Kul­tur­stif­tung, Re­search De­vel­op­ment De­part­ment, Pro­jekt La­den­ket­te‘ mit Post­fach-Adres­se in Hei­del­berg, vor der wir be­reits in ei­nem frü­he­ren Rund­schrei­ben ge­warnt hat­ten, ver­sen­det of­fen­sicht­lich wei­ter an Her­stel­ler Ein­la­dun­gen zu Dis­kus­si­o­nen über die Er­rich­tung ei­ner La­den­ket­te oder über Un­ter­neh­mer-Se­mi­na­re. Al­le An­zei­chen deu­ten dar­auf hin, daß es sich nicht um se­ri­ö­se Ge­schäfts­tä­tig­keit han­delt, son­dern um mehr oder we­ni­ger un­se­ri­ö­se und wirt­schaft­lich nicht fun­dier­te Pro­jek­te. Wir emp­feh­len al­so, sich vor Teil­nah­me an Ver­an­stal­tun­gen die­ser Deut­schen Kul­tur­stif­tung sehr ge­nau über de­ren Se­ri­o­si­tät zu ver­ge­wis­sern.

(A.-Rdschrb.Nr. 21/85 vom 18.7.85)



Wie schon frü­her be­schrie­ben,* ge­hör­te die Ko­ope­ra­tion mit der Süß­wa­ren­in­du­strie – üb­ri­gens der IN­TER­NA­TI­O­NA­LEN SÜSS­WA­REN­IN­DU­STRIE, nicht nur der deut­schen – zum Pro­jekt der DEUT­SCHEN KUL­TUR­ZEN­TREN im In- und Aus­land, und dies nicht von un­ge­fähr.

In der al­ten eu­ro­päi­schen Ge­schich­te hat­ten die Back- und Süß­wa­ren ei­nen fes­ten Platz in­ner­halb des de­mo­kra­ti­schen Aus­bil­dungs­sys­tems in der frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung, und die her­ge­stell­ten Back- und Süß­wa­ren wa­ren in Form, Far­be, Grö­ße und Ge­schmack re­gel­rech­te In­for­ma­ti­ons­trä­ger der Wis­sens­ver­mitt­lung zu­guns­ten der na­tür­li­chen Men­schen­wür­de.

Die run­den Ku­geln bei­spiels­wei­se sym­bo­li­sier­ten die Son­ne – je­nes ur­al­te Sym­bol für die Kre­a­ti­vi­tät* und den Pro­zeß der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung.
Die fla­che Schei­be oder auch die Si­chel wa­ren die ur­al­ten Zei­chen des Mon­des und stan­den für das Phä­no­men des Be­wußt­seins – wo­bei der Ent­wick­lungs­gang von der Mond­si­chel zur Mond­schei­be die Be­wußt­seins­ent­fal­tung sym­bo­li­sier­te, al­so den Pro­zeß der frei­en Wil­lens­bil­dung.

Die Ver­bin­dung von Son­ne und Mond wie­der­um, al­so von Ku­gel und Schei­be bzw. Si­chel, cha­rak­te­ri­sier­te den Pro­zeß der in­te­grier­ten frei­en Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung – al­so die ganz­heit­li­che de­mo­kra­ti­sche Ent­fal­tung.

Daß dem HAUPT­GE­SCHÄFTS­FÜH­RER DES BUN­DES­VER­BAN­DES DER DEUT­SCHEN SÜSS­WA­REN­IN­DU­STRIE ei­ne sol­che kul­tu­rel­le Ver­bin­dung der Süß­wa­ren zu ho­hen ethi­schen Wer­ten nicht be­kannt ist, cha­rak­te­ri­siert nur das Sys­tem der ge­lenk­ten Markt­wirt­schaft, in dem er sei­ne ganz ei­ge­ne klei­ne un­de­mo­kra­ti­sche Rol­le spielt.

Die Kin­der un­se­rer al­ten eu­ro­päi­schen Vor­fah­ren wur­den mit Hil­fe der Back- und Süß­wa­ren noch auf sehr an­ge­neh­me und spie­le­ri­sche Wei­se ganz sys­te­ma­tisch und ge­zielt zu de­mo­kra­ti­schen Bür­gern her­an­ge­bil­det: ei­ne Leis­tung der Cha­rak­ter­bil­dung, wel­che un­se­re ge­gen­wär­ti­gen Bil­dungs­ein­rich­tun­gen bis hin zu den Uni­ver­si­tä­ten nicht mehr zu er­brin­gen ver­mö­gen – wie man dann auch beim stu­dier­ten HAUPT­VOR­SIT­ZEN­DEN DES BUN­DES­VER­BAN­DES DER DEUT­SCHEN SÜSS­WA­REN­IN­DU­STRIE sieht, wo er mit sei­nen fal­schen Un­ter­stel­lun­gen, An­schul­di­gun­gen und Be­haup­tun­gen völ­lig ne­ben das ur­sprüng­li­che An­lie­gen der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG schießt und da­bei, auf wes­sen hö­he­re An­wei­sung auch im­mer, kraft sei­nes wohl gut­be­zahl­ten Am­tes die Nut­zung des Po­ten­ti­als der Süß­wa­ren­in­du­strie für die För­de­rung ei­nes de­mo­kra­ti­schen Er­kennt­nis­pro­zes­ses bei den Kin­dern, Ju­gend­li­chen und Er­wach­se­nen sa­bo­tiert – ge­ra­de in un­se­rer von viel­fäl­tigs­ten Kri­sen ge­schüt­tel­ten Zeit.










Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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