Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 294
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Genußmittel-Blockade


Je dy­na­mi­scher die Tä­tig­keit ei­nes sol­chen de­mo­kra­ti­schen Mit­glieds­ver­ban­des ist, und je leis­tungs­ori­en­tier­ter er sein öf­fent­li­ches Le­ben ent­wi­ckelt, und je mehr er sich da­bei auf die Ei­gen­leis­tung der Mit­glie­der stüt­zen muß – im Un­ter­schied zu je­nen Schein-Ver­ei­nen und -Ver­bän­den, die sich, über kirch­li­che, po­li­ti­sche oder wirt­schaft­li­che Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­grün­det, wohl­be­zahl­te An­ge­stell­te al­ler Art leis­ten kön­nen –, um so mehr wird auch die in­ter­ne de­mo­kra­ti­sche Leis­tung der ein­zel­nen Ver­eins­mit­glie­der her­aus­ge­for­dert, die ja al­le ohne Ent­gelt ak­tiv sind.

Da bleibt dann durch­aus so man­ches Mit­glied, wel­ches in dem dy­na­mi­schen Ge­sche­hen des öf­fent­lich en­ga­gier­ten Ver­eins nach Art ver­kalk­ter Leu­te in eng­stir­ni­ger Wei­se dem Phä­no­men des Über­stim­mens durch Stim­men­mehr­heit ab­leh­nend ge­gen­über­steht, auf der Stre­cke und muß aus Grün­den die­ser de­mo­kra­ti­schen Rück­stän­dig­keit ent­we­der selbst ge­hen – oder es wird so­gar aus­ge­schlos­sen.

Die Ba­sis ei­nes de­mo­kra­tisch gut funk­ti­o­nie­ren­den Ver­eins ist der Ver­eins­zweck, die ge­mein­sa­me Ge­sin­nung sei­ner Mit­glie­der im Sin­ne die­ses Ver­eins­zwe­ckes und das per­sön­li­che ge­gen­sei­ti­ge Ver­trau­en, das die Mit­glie­der in vie­len Jah­ren täg­li­cher Zu­sam­men­ar­beit auf­bau­en, so­dann die per­sön­li­chen Be­ga­bun­gen und Be­fähi­gun­gen der ein­zel­nen Mit­glie­der, ih­re in­di­vi­du­el­len oder ge­mein­sa­men Lern­be­dürf­nis­se im Rah­men der Ver­eins­tä­tig­keit und schließ­lich auch ih­re fach­li­che Qua­li­fi­ka­tion kon­ven­tio­nel­ler Prä­gung – wo­bei es al­ler­dings die all­ge­mei­ne Er­fah­rung ist, daß die Mit­glie­der, wenn es um ih­ren Ver­ein geht, am liebs­ten auf ih­re fach­li­che Qua­li­fi­ka­tion pfei­fen und sich vor­zugs­wei­se ganz an­de­ren, oft ent­ge­gen­ge­setz­ten Din­gen zu­wen­den, mit de­nen sie brach­lie­gen­de Be­ga­bun­gen zu­ta­ge för­dern.

In­so­fern gibt die Mit­glied­schaft in ei­nem dy­na­mi­schen Ver­eins­le­ben dem ein­zel­nen Mit­glied ei­ne her­vor­ra­gen­de Ge­le­gen­heit, sei­ne frei­en un­ter­neh­me­ri­schen Fä­hig­kei­ten un­ter der Ver­pflich­tung de­mo­kra­ti­scher Rück­sicht­nah­me aus­zu­bil­den und aus­zu­le­ben – was dem frei­en Un­ter­neh­mer im Wirt­schafts­le­ben in die­sem Aus­maß nicht ver­gönnt ist, da er ja sei­ne An­ge­stell­ten nach ganz ei­ge­nem Gut­dün­ken feu­ern oder ver­set­zen kann; denn er be­zahlt sie ja.

Der Ver­eins­vor­sit­zen­de ei­nes wirk­lich de­mo­kra­tisch funk­ti­o­nie­ren­den Ver­eins be­zahlt nie­man­den und wird von nie­man­dem be­zahlt; er ist – wie je­des an­de­re ak­ti­ve Ver­eins­mit­glied – eh­ren­amt­lich tä­tig.
Und nach dem Ver­eins­recht so­wie nach den üb­li­chen Ge­pflo­gen­hei­ten des ty­pi­schen Ver­eins­le­bens kann er nie­man­den nach ei­ge­nem Gut­dün­ken aus dem Ver­ein hi­naus­wer­fen oder ver­set­zen, son­dern er ist, wenn er ei­ne or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ver­än­de­rung be­wir­ken will, die dem Ver­eins­zweck dien­li­cher ist als der ge­gen­wär­ti­ge Zu­stand, ein­zig und al­lein auf sei­ne Über­zeu­gungs­fä­hig­keit an­ge­wie­sen – min­des­tens ge­gen­über der Mehr­heit der Ver­eins­mit­glie­der und ide­a­ler­wei­se ge­gen­über al­len Mit­glie­dern: ein Ide­al, zu des­sen Er­fül­lung es gro­ßer Lern­pro­zes­se be­darf und wo­bei der Be­trof­fe­ne vie­le schmu­cke Fe­dern las­sen muß, die die Far­ben des Stol­zes, der Über­heb­lich­keit, der man­geln­den Ge­duld usw. usw. tra­gen.

Un­ter die­sen Be­din­gun­gen ent­wi­ckel­te sich der höchst dy­na­mi­sche Ju­gend­ver­band der WYMS mit all sei­nen viel­fäl­ti­gen Un­ter­glie­de­run­gen und In­sti­tu­ten und be­son­ders: mit sei­nen viel­fäl­ti­gen öf­fent­li­chen Auf­ga­ben.
Und nach den glei­chen Be­din­gun­gen ent­wi­ckel­te und ent­wi­ckelt sich sein Nach­fol­ge­ver­band, die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG – nicht min­der dy­na­misch und ak­tiv und nicht min­der öf­fent­lich tä­tig, aber durch die be­weg­te Sturm- und Drang­zeit der Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion WYMS mit ei­nem er­heb­li­chen Er­fah­rungs­schatz aus­ge­stat­tet.

Ein Te­le­fon­re­zep­ti­o­nist bei der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG ent­spricht des­halb na­tür­lich auch nicht au­to­ma­tisch ei­nem be­zahl­ten Te­le­fon­re­zep­ti­o­nis­ten ir­gend­ei­ner Fir­ma, son­dern er führt die­se Tä­tig­keit im Au­gen­blick des­halb aus, weil er als frei­es Mit­glied da­zu be­reit ist, weil er ge­ra­de Zeit da­zu hat und weil viel­leicht auch im Mo­ment nie­mand an­de­res da­für zur Ver­fü­gung steht.
Er mag in der nächs­ten Mi­nu­te in ei­ner ganz an­de­ren Funk­tion et­was völ­lig an­de­res tun.

Die­se Er­klär­un­gen zur in­ne­ren Ar­beits­wei­se der WYMS, der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG und spä­ter auch ent­spre­chend der GOL­DE­NEN PAR­TEI schie­nen mir an die­ser Stel­le für das Ver­ständ­nis des wei­te­ren Ver­lau­fes wich­tig.









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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