Es kann nachdem Sie uns nun einmal in der Öffentlichkeit mit der durch die Kirche vielfältig verunglimpften „Hare-Krishna-Sekte“ in diese direkte Verbindung gebracht haben keinesfalls unsere Aufgabe sein, Ihnen nun irgendwelche Beweise herbeizuzaubern, welche es gar nicht geben kann, da die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG eine völlig autonome, freie und unabhängige Körperschaft ist.
Wir haben aber auch nicht die Absicht, Ihnen im einzelnen die Förderergesellschaften der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG zu nennen, weil wir gerade auch nach Ihrem letzten Brief an Ihrer lauteren Absicht in dieser Sache begründete Zweifel haben müssen.
Gerade der Begriff „Hare-Krishna-Sekte“, welchen Sie auch nach unserem hierzu eindeutig Stellung nehmenden letzten Schreiben weiterhin penetrant benutzen, läßt uns verstärkt auf Ihre ganz feste Verbindung mit der Kirche, wenn nicht gar völlige Abhängigkeit von ihr schließen, denn nur diese ist ja aktiv, jene Hare-Krishna-Bewegung systematisch als Sekte zu verunglimpfen.
Und hierzu benutzt sie ihre vielfältigsten Organisationen und Verbände sowie ihre überall eingeschleusten „Gesinnungsgenossen“.
Ohne alle Abhängigkeit von der Kirche hätte für Sie gerade nach unseren Erklärungen in unserem ersten Schreiben gerade aufgrund reinen Geschäftsinteresses aller Grund bestanden, von einer weiteren Verunglimpfung dieser Organisation durch die penetrante Namensnennung „Sekte“ abzusehen; was hätte Ihnen diese Korrektur rein geschäftlich für Nachteile bringen können? Geschäftlich doch wohl eher nur Vorteile!
Mit Ihrer offenbar willentlich weiterhin vollzogenen „Verunglimpfung“ dieser Bewegung können Sie doch nur erreichen, daß sich diese Organisation irgendein Geschäft mit Ihren Mitgliederverbänden sehr überlegen dürfte zumal Sie anhand unseres letzten Schreibens doch genau wußten, daß die Hare-Krishna-Bewegung von uns eine Kopie des Vorgangs erhält und somit von Ihrer abwertenden Benennung Kenntnis hat.
Darüber hinaus sei noch einmal betont, daß wir mit der Hare-Krishna-Organisation bislang nicht das geringste zu tun hatten weder geschäftlich noch ideell.
Es ist jetzt also an der Zeit, daß Sie unsere Mitteilung an Sie akzeptieren daß es sich bei der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG um eine freie, unabhängige Körperschaft zur Förderung von Tradition und Fortschritt handelt, welche diesen Aufbau der Boutiquen-Kette im Rahmen eines größer angelegten Kulturprojektes plant.
Unser erster Brief an Sie bleibt insofern unverändert bestehen.
Sollten Sie glauben, daß Sie es mit Ihren Interessen oder mit den Interessen jener von uns vermuteten kirchlichen Hintermänner nicht in Einklang bringen können, die korrekte Richtigstellung in Ihren nächsten Rundschreiben vorzunehmen, dann sehen wir uns gezwungen, selbst eine bundesweite Informationskampagne zu starten, bei welcher wir den gesamten Sachverhalt mit eigenen Druckschriften gegenüber allen Textilfirmen richtigstellen werden und die dabei entstehenden Unkosten von voraussichtlich etwa einer halben Million DM bei Ihnen einklagen müssen.
Wir sagen Ihnen dies deshalb so deutlich, da wir aufgrund spezieller kultureller Anliegen gerade auch mit der traditionsbewußten deutschen Textilindustrie zusammenarbeiten möchten.
Jedoch sehen wir uns nun durch Ihren mangelnden guten Willen zugunsten einer korrekten und sachdienlichen Richtigstellung weiterhin gezwungen, mit ausländischen Unternehmen der Textilbranche verstärkt Kontakt aufzunehmen, um den Erfolg des besagten Kulturprojektes einschließlich der speziellen Boutiquen-Kette nicht zu gefährden.
Auch die Kosten dieser zusätzlichen geschäftlichen Anstrengungen im Ausland werden dann bei der besagten Klage wegen Geschäftsschädigung von Ihnen zurückzufordern sein.
Aufgrund Ihrer in Ihrem letzten Schreiben bekundeten Haltung tut sich nun für uns unerwartet auch noch die Frage auf, ob es sich vielleicht gerade bei den größten Textilunternehmen Ihres Verbandes nicht etwa sogar um versteckte kirchliche Unternehmen handelt?
Die authentische Beantwortung dieser Frage würde dann allerdings für jedermann einsichtige Rückschlüsse auf Ihren Verband nahelegen. Auch hier könnte die Prozeßführung Klarheit bringen.
Doch in Ergänzung zu unseren Erklärungen über die besagte „Boutiquen-Kette“ übersenden wir Ihnen in der Anlage noch unser Schreiben vom 8. Juni 1984 an die Deutsche Fachverlag GmbH sowie ein Exemplar der Sonderausgabe 4/84 des DEUTSCHEN KULTUR FORUMS, Unterlagen, welche Ihnen bei Ihrer öffentlichen Richtigstellung des Tatbestandes auch noch behilflich sein können.
Mit freundlichen Grüßen
i. V. i. V.
DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Research Development Department
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49
Telefon 06228-1881, Telex 46 14 69 dekus d
Anlage:
Brief der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
an die Deutsche Fachverlag GmbH vom 8. Juni 1984
Kopie an:
kooperierende Strickwarenhersteller
Textilgewerkschaften
Textilfirmen
Hare-Krishna-Bewegung
Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie e.V.