Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 435
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Ein „deutsches“ Nach-Richten-Magazin erblickt sein eigenes Spiegel-Bild


Noch am sel­ben Ta­ge schickt uns der SPIE­GEL fol­gen­des Fern­schrei­ben ins Haus:


Fernschreiben des SPIEGELS
an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
461469 dekus d
461469 dekus d
722673 spist d

deutsche kulturstiftung
präsidialhauptabteilung oeffentlichkeitsarbeit
heidelberg
18.9.1984, 14.30 h

Betr.:
Ihr Schreiben vom 14.9.1984, ohne Aktenzeichen,
beide Unterschriften unleserlich


Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,

Sie ha­ben mir zwar mit ei­nem Schrei­ben von zwan­zig Sei­ten auf mei­nen Brief vom 29. Au­gust und mein er­in­nern­des Te­lex vom 12. Sep­tem­ber ge­ant­wor­tet.

Lei­der ha­ben Sie dar­in mei­ne schlich­ten Fra­gen über­haupt nicht be­ant­wor­tet: wer die lei­ten­den Per­sön­lich­kei­ten der Kul­tur­stif­tung und der zahl­rei­chen Gre­mien sind, die auf Ih­rem Brief­bo­gen aus­ge­wie­sen sind. Ich woll­te fer­ner wis­sen, wann und von wel­cher Be­hör­de die Stif­tung als ge­mein­nüt­zig an­er­kannt bzw. wo sie ein­ge­tra­gen wor­den ist.

Ich be­dau­re, daß es bei mei­nem heu­ti­gen Te­le­pho­nat mit ei­nem Ih­rer Her­ren, der sei­nen Na­men eben­falls nicht ge­nannt hat, nicht ein­mal mög­lich war, we­nigs­tens zu er­fah­ren, mit wem wir es zu tun ha­ben und wie die Un­ter­zeich­ner Ih­res Brie­fes hei­ßen.

Ich bin si­cher, daß es ei­nen ver­nünf­ti­gen Kon­takt er­leich­tern bzw. erst er­mög­li­chen wür­de, wenn Sie nun bit­te Roß und Rei­ter nen­nen wür­den. Wenn die Kul­tur­stif­tung ir­gend­ei­nen An­spruch auf Be­ach­tung er­he­ben will, müs­sen ent­spre­chen­de Um­gangs­for­men ge­wahrt wer­den.

Schließ­lich ha­ben Sie uns zu­erst an­ge­schrie­ben (Ih­re Brie­fe vom 3. und 13. Juli) und nicht um­ge­kehrt, und bis heu­te ha­ben Sie es nicht für nö­tig ge­hal­ten, auch nur ei­nen ein­zi­gen kom­pe­ten­ten Na­men oder ei­ne An­sprech­per­son zu nen­nen.

Ich wür­de es be­dau­ern, wenn ich mei­ne, von Ih­nen selbst aus­ge­lös­ten Re­cher­chen ohne Ih­re Mit­wir­kung fort­set­zen müß­te und se­he Ih­rer Ant­wort, brief­lich oder per Te­lex mit In­te­res­se ent­ge­gen.

Hochachtungsvoll

Peter Stähle

Spiegel-Redaktion
Kriegsbergstr. 11
Postfach 1106

7000 Stuttgart 1

461469 dekus d
722673 spist d

betr:
korrektur, telex vom 18.9.84 14.30 h

im be­treff muss es heissen: bei­de un­ter­schrif­ten un­le­ser­lich

461469 dekus d
722673 spist d


Die­ses Fern­schrei­ben wird durch das wei­te­re Fern­schrei­ben vom 2.10.84 ver­folgt:


Fernschreiben des SPIEGELS
an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
461469 dekus d
461469 dekus d
722673 spist d
von: p. staehle, spiegel-redaktion, stuttgart

deutsche kulturstiftung
– presseabteilung –
2.10.1984 (14.30 h)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich be­zie­he mich auf mein Te­lex vom 18.9.1984 und wä­re Ih­nen dank­bar, wenn Sie mir nun mit­tei­len könn­ten, wel­che Per­sön­lich­kei­ten vom Prä­si­dium oder – wenn kom­pe­tent für Aus­künf­te – von Ih­rer Pres­seab­tei­lung ich an­spre­chen bzw. in Schö­nau auf­su­chen kann.

Die Ko­pien Ih­rer Tex­te an un­se­re Chefre­dak­tion ha­be ich na­tür­lich längst in Hän­den, da das The­ma nicht von Ham­burg aus, son­dern von hier aus be­ar­bei­tet wird.

Der Ord­nung hal­ber und in der An­nah­me, daß da­mit jeg­li­che Hür­de für ein In­for­ma­ti­ons­ge­spräch end­lich be­sei­tigt ist, be­ant­wor­te ich Ih­re Fra­gen auf Blatt 19 un­miß­ver­ständ­lich wie folgt:

  1. a) nein,
    b) nein,
    c) nein – zu keiner Zeit und in keiner Form.

Ich ge­he da­von aus, daß Sie nun Ih­rer­seits mei­ner wie­der­hol­ten und ein­leuch­ten­den Bit­te um Be­nen­nung der Na­men Ih­res Vor­stan­des bzw. der Un­ter­zeich­ner der bis­he­ri­gen Brie­fe nach­kom­men und mir mei­ne jour­na­lis­ti­sche Ar­beit, die Sie selbst durch Ih­re ers­ten Brie­fe an den Spie­gel aus­ge­löst ha­ben, nicht wei­ter er­schwe­ren wer­den.

Hochachtungsvoll

Peter Stähle

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