„Der Bund der Steuerzahler hat vorgestern kritisiert, daß für Renovierungsarbeiten am Jugendhof Dörnberg im Kreis Kassel über 100-tausend Mark ausgegeben wurde, obwohl das Land die Liegenschaft verkaufen möchte. Das war für uns Anlaß, uns mal nach dem aktuellen Stand der Verkaufsbemühungen zu erkundigen. Der Jugendhof ist nach wie vor nicht verkauft, der dubiose Musik-Verein, der die Gebäude vor etwa einem halben Jahr vom Land Hessen zur Nutzung überlassen bekommen hat, hat die Gebäude bisher nicht geräumt. Im Foyer werden die Tonträger mit der Musik des selbsternannten Komponisten Peter Hübner nach wie vor präsentiert, die ja – wie berichtet – gegen alle möglichen Krankheiten helfen soll. Auf dem Gelände waren gestern zwei schwere, dunkelblaue Limousinen zu sehen, Indizien dafür, daß Hübner und seine Mitstreiter die Räumlich-keiten weiterhin nutzen.

Wie die Immobilien-Verwaltung des Finanzamtes bestätigte, läuft eine Räumungsklage beim Amtsgericht Wolfhagen; der dortige Gerichtsdirektor erklärte, ein Termin sei bisher nicht festgelegt und dies dauere sicher auch noch ein bis zwei Monate. Solange also kann der esoterische Musikverein dieses Immo- bilienkleinod weiter nutzen – übrigens kostenlos, nur Strom und Wasser müssen bezahlt werden. Wenn der Steuerzahlerbund diesen Ausfall von Steuergeldern – sicherlich in der Größen- ordnung von einigen zigtausend Mark – beklagen würde, könnte man der Kritik die Berechtigung nicht abstreiten.“