Gegründet 1834 von Georg Büchner 7. Neuausgabe
DER HESSISCHE LANDBOTE

 

 

             
  Peter Hübner - Der Deutsche Sklavenmarkt - Erfurter Tragödie        
  Seite 23 Hintergründe, Schuldige, Verantwortliche, Opfer            
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Alle Wissenschaften, die wir heute an der Universität vorfinden, kranken an derselben Epidemie: sie orientieren sich nicht am Natürlichen, sondern sie sind in ihren Grundlagen und in ihrem Aufbau, in ihrer Struktur sowie in ihrer inneren Logik von begrenztem Menschengeist gemachte künstliche Gebilde, welche von noch begrenzterem Menschengeist über die wissenschaftliche Karriere an unschuldige Kinder weitergegeben und in der Schule sogar mit Gewalt eingetrichtert werden.
     
         
 
„Wozu ist der Mensch hier?
Die Antwort lautet:
Er ist hier, um zur Erfüllung seines innersten Wunsches zu gelangen.
Und was ist dieser allerinnerste Wunsch?
Zuerst Freude und dann Frieden.“
Hazrat Inayat Khan
     
         
 
Wer da nicht mitmacht, kann gehen oder wird gefeuert - als Professor, Lehrer oder Schüler.
     
         
 
„Wer sich vornimmt, Gutes zu tun, darf nicht erwarten, daß die Menschen ihm deswegen Steine aus dem Weg räumen, sondern muß auf das Schicksalhafte gefaßt sein, daß sie ihm welche draufrollen. Nur die Kraft, die in dem Erleben dieser Widerstände innerlich lauterer und stärker wird, kann sie überwinden.“
Albert Schweitzer
     
         
 
Die meisten Lehrer und Professoren erkennen diesen Zusammen-hang nicht mehr, weil sie dafür gut bezahlt werden und weil sie von ihren politischen, im Bereich der Menschenwürde völlig ungebil-deten Auftraggebern mit ihren akademischen Titeln und mit ihrer begrenzten pädagogischen Machtposition eine gewisse künstliche Würde verliehen bekommen haben.
     
         
 
„Die Jugend will lieber angeregt
als unterrichtet sein.“
Goethe
     
         
 
Aber das Kind und der Jugendliche und besonders: der Schüler durchschaut ganz spontan kraft seiner geburtsmäßigen natürlichen Veranlagung dieses künstliche Gebilde eines begrenzten, nach künstlichen Gesetzen funktionierenden Menschengeistes und dessen Nutzlosigkeit für ein Leben in Erfüllung – da das Kind und der junge Mensch noch nicht so weit von seinem ersten Geburtstag entfernt ist und noch nicht durch so viele gut dotierte Abwässer des Vergessens der Natürlichkeit geschwommen ist wie seine mindestens doppelt so alten Lehrer.
     
         
 
„Sich beugen ist keine Unehre,
aber sich beugen lassen!“
Spruch im Berliner Rathaus
     
         
 
So deprimierend und schockierend es für viele klingen mag, der Täter war der Wahrheit näher als alle anderen.
     
         
 
„Ein ... Versuch, sich auf seine Füße zu stellen,
sich unabhängig zu machen,
für sein eigen Selbst zu leben,
er gelinge oder nicht,
ist immer dem Willen der Natur gemäß.“
Goethe
     
         
 
Aber er war emotional zu geschwächt, um ohne fremde Hilfe zwischen der Innenwelt seines Gewissens und der Welt seines von außen durch künstliche Intelligenz manipulierten Denkens die natürliche harmonische Verbindung herzustellen.
Daran ist er gescheitert, daraus resultiert „sein“ Amoklauf.
     
         
 
„Der Ausgang gibt den Taten ihre Titel.“
Goethe
     
         
 
Methoden zur Schwächung des natürlichen Denkens umgaben ihn zuhauf: an aller erster Stelle die vom gegenwärtigen links-evange-lischen Bundeskanzler Gerhard Schröder so verehrte Rock- und Popmusik, die dieser moralisch und materiell fördert – er ist ja auch Ehrenvorsitzender der Deutschen Rockmusikstiftung –, die Rund-funk und Fernsehsender sind voll davon, und am sichersten findet man diese Veranstaltungen der emotionalen Zerstörung regelmäßig bei den Rockmusiknächten im WDR, des größten Senders Deutsch-lands, dem die meisten anderen nacheifern, vor allem diejenigen mit entsprechend linker evangelischer oder genauer: atheistischer Prägung.
     
         
 
„Der Fanatiker verliert die kritische Urteilskraft
in einem Chaos
von Gefühls- und Willensimpulsen.“
K. Peltzer
     
         
 
Dies ist die diskrete, aber dennoch kriminellste „Hilfestellung“ für die emotionale Chaotisierung eines solchen jungen Menschen inmitten seiner inneren Auseinandersetzungen im Gewissensbereich.
     
         
 
„Der fanatische Wille
entlädt sich immer in Unwille.“
K. Peltzer
     
         
 
Dann bedarf es nur noch einer optischen Unterstützung durch die Verherrlichung der Gewalt mittels Fernsehen unter dem wahren Motto:
„Das, was ich am meisten darstelle, das verherrliche ich am meisten. Und das, was ich am meisten verherrliche, das stelle ich auch am meisten dar.“
     
         
 
„Der fanatische Wille
entlädt sich immer in Unwille.“
K. Peltzer
     
         
 
Nach dieser simplen Logik verherrlicht das deutsche Fernsehen - und ich meine damit alle Sender, öffentlich-rechtliche wie private - in seiner Darstellung vor allem die Gewalt: und hier speziell die bewaffnete Gewalt als das beste und wirksamste Mittel zur Schaffung wie zur Lösung aller Probleme.

Von der systematischen Vorbereitung jenes inneren Zwistes durch die gewaltsame Eintrichterung künstlicher Intelligenz im Denken des Schülers durch die Schule bzw. durch die Lehrer und über die emotionale Chaotisierung durch die Rock- und Popmusik in den Medien ist es kein so weiter Weg mehr zum Amoklauf - wenn hier noch die letzte Inspiration der Problemlösung durch Waffengewalt über Film und Fernsehen hinzukommt.

 
„Sobald die Seele sich zu entfalten und den in ihr verborgenen Zweck
anfängt zu erkennen,
beginnt sie auch,
sich dessen zu erfreuen und das Vorrecht zu würdigen,
daß sie lebt;
sie beginnt alles zu schätzen, über alles zu staunen.“
Hazrat Inayat Khan
           
„Heute aber ist
die herrschende Vorstellung,
das ein jeder Mensch
eine Masse von Notizen
in seinem Kopf
herumtragen solle,
und das nennt man dann
allgemeine Bildung.“
Treitschke,
Politik
Regierung und Regierte
           
„Das ist der beste Führer,
dessen Leute sagen,
wenn er sie ans Ziel
geführt hat:
,Wir selbst haben den Erfolg zustande gebracht‘.“
Lao Tse
           
Prüft man die Sitten der Leute, kennt man auch ihr Fühlen und Wollen. Betrachtet man ihr Fühlen und Wollen, kennt man ihre Tugenden. Gedeih und Verderb, Trefflichkeit und Nichtswürdigkeit, Edelsinn und Sinn des kleinen Mannes, all das findet seine Gestalt in der Musik und läßt sich nicht verbergen. Darum heißt es:
„Tief fürwahr ist der Einblick, den die Musik uns gewährt!"
          Frühling und Herbst
          der Lü-Familie
           
„Spiel wird zu Leidenschaft,
Genuß zu Sucht,
Glaube zu Fanatismus.“
K. Peltzer
 
 
 
 
 
 
 
                                   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                             
           
           
  Veröffentlichung mit freundlicher Genhemigung von AAR EDITION
© DER HESSISCHE LANDBOTE 2001
     
           
           
           
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