Brief des AUSWÄRTIGEN AMTES
an den PRÄSIDENTEN DER WYMS
an den PRÄSIDENTEN DER WYMS
Der Herr Bundesminister des Auswärtigen und Bundesvorsitzende der F.D.P. hat mich beauftragt, den Erhalt Ihres Schreibens vom 21. Oktober 1975 zu bestätigen.
Ohne im einzelnen auf Ihre Vorstellungen eingehen zu können, möchte ich Sie darauf hinweisen, daß Herr Genscher sich seit Jahren dafür einsetzt, anstehende Probleme nach dem liberalen Grundsatz „Mehr Vernunft, mehr Freiheit, mehr Gerechtigkeit und mehr Chancengleichheit“ zu lösen. Dies fordern auch die Freiburger Thesen vom Oktober 1971, mit denen die Freien Demokraten ihre gesellschaftspolitischen Ziele formuliert und zugleich klargestellt haben, daß sie sich nicht an Theorien, sondern an Tatsachen halten wollen.
Erst vor kurzem hat Herr Genscher auf dem F.D.P.-Bundesparteitag in Mainz hierzu wiederholt, was in vieler Hinsicht auch als Antwort auf die in Ihrem Schreiben aufgeworfenen Fragen gelten kann: „Nie wird man die Liberalen da finden, wo die so einfachen und doch so falschen Parolen ausgegeben werden, wo die politischen Wunderdoktoren der staunenden Menge ihre Allheilmittel anpreisen und wo Rezepturen einander zum Verwechseln ähnlich sind. Freiheit in unserer Gesellschaft ist Entscheidungsfreiheit für den einzelnen, sie kann und sie soll ihm nicht durch noch so große und noch so einflußreiche Organisationen abgenommen werden.“
Ohne im einzelnen auf Ihre Vorstellungen eingehen zu können, möchte ich Sie darauf hinweisen, daß Herr Genscher sich seit Jahren dafür einsetzt, anstehende Probleme nach dem liberalen Grundsatz „Mehr Vernunft, mehr Freiheit, mehr Gerechtigkeit und mehr Chancengleichheit“ zu lösen. Dies fordern auch die Freiburger Thesen vom Oktober 1971, mit denen die Freien Demokraten ihre gesellschaftspolitischen Ziele formuliert und zugleich klargestellt haben, daß sie sich nicht an Theorien, sondern an Tatsachen halten wollen.
Erst vor kurzem hat Herr Genscher auf dem F.D.P.-Bundesparteitag in Mainz hierzu wiederholt, was in vieler Hinsicht auch als Antwort auf die in Ihrem Schreiben aufgeworfenen Fragen gelten kann: „Nie wird man die Liberalen da finden, wo die so einfachen und doch so falschen Parolen ausgegeben werden, wo die politischen Wunderdoktoren der staunenden Menge ihre Allheilmittel anpreisen und wo Rezepturen einander zum Verwechseln ähnlich sind. Freiheit in unserer Gesellschaft ist Entscheidungsfreiheit für den einzelnen, sie kann und sie soll ihm nicht durch noch so große und noch so einflußreiche Organisationen abgenommen werden.“
Ende des Zitats
Brief der WYMS an den BUNDESMINISTER DES AUSWÄRTIGEN
An den
Bundesminister
des Auswärtigen
Herrn Hans-Dietrich Genscher
Adenauerallee 99-103
5300 Bonn
Sehr geehrter Herr Minister Genscher,
der Präsident unserer Organisation, Herr Hübner, hat uns beauftragt, Ihnen folgendes mitzuteilen:
Am 21. Okt. 75 sandten wir Ihnen als dem Bundesminister des Auswärtigen einen Brief, in welchem wir Sie über unsere Intentionen informierten, um mit Ihrem Ministerium im Rahmen der praktischen Verwirklichung unserer Zielsetzungen in eine fruchtbare Kooperation zu treten.
In Ihrem Antwortschreiben vom 19. Dez. 75 gehen Sie leider auf unseren Brief nicht ein, sondern informieren uns stattdessen über Ihre parteipolitischen Intentionen und Aktivitäten.
Ursprünglich erhofften wir, daß Sie uns als Mitstreiter bei Ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit in unserem Staate erkennen und nicht unser Kooperationsangebot abtun mit einer Bemerkung wie „ohne im einzelnen auf Ihre Vorstellungen eingehen zu können“.
Es verwundert uns, daß Sie darüber hinaus uns gegenüber nicht nur die Opposition, sondern auch Ihre Koalitionspartner als „Allheilmittel“ anpreisende politische „Wunderdoktoren“ darstellen und uns Staatsbürger als „staunende Menge“ verstehen.
Wie Sie wissen, wünscht sich die Jugend Persönlichkeiten im Blickfeld der Öffentlichkeit, die sich besonders durch Charakterstärke, Herzensbildung, natürliches Gerechtigkeitsempfinden, Intelligenz, Kreativität und Loyalität auszeichnen.
In diesem Sinne schrieben wir Ihnen in unserem Brief: „Die Jugend wartet auf den umfassenden Fortschritt, und wir möchten, daß dieser Fortschritt von Ihnen ausgeht.“
Nun fühlen wir bei Ihnen keinerlei Bereitschaft, Ihrer Verpflichtung als Staatsmann nachzukommen und die Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten rechtschaffen zur Förderung einer menschen- und völkerverbindenden Aktivität einzusetzen.
Als Vertreter einer politisch und konfessionell nicht gebundenen Organisation sind wir darüber hinaus durch Ihre parteipolitische Strategie bei der korrekten Verwirklichung unserer Zielsetzungen dem Auswärtigen Amt gegenüber befangen.
Wir ziehen es deshalb momentan vor, mit den Fachbereichsleitern Ihres Ministeriums Kontakt aufzunehmen, von denen wir erhoffen, daß sie eine funktionsgerechtere, ordnungsbewußtere Haltung einnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre WYMS
i. A. i. A.
Präsidialhauptabteilung
Organisationsgruppe Recht
Bundesminister
des Auswärtigen
Herrn Hans-Dietrich Genscher
Adenauerallee 99-103
5300 Bonn
9. Feb. 76
„Nicht die Hilfe unserer Freunde hilft uns,
sondern das Vertrauen auf ihre Hilfe.“
sondern das Vertrauen auf ihre Hilfe.“
Epikur
Sehr geehrter Herr Minister Genscher,
der Präsident unserer Organisation, Herr Hübner, hat uns beauftragt, Ihnen folgendes mitzuteilen:
Am 21. Okt. 75 sandten wir Ihnen als dem Bundesminister des Auswärtigen einen Brief, in welchem wir Sie über unsere Intentionen informierten, um mit Ihrem Ministerium im Rahmen der praktischen Verwirklichung unserer Zielsetzungen in eine fruchtbare Kooperation zu treten.
In Ihrem Antwortschreiben vom 19. Dez. 75 gehen Sie leider auf unseren Brief nicht ein, sondern informieren uns stattdessen über Ihre parteipolitischen Intentionen und Aktivitäten.
Ursprünglich erhofften wir, daß Sie uns als Mitstreiter bei Ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit in unserem Staate erkennen und nicht unser Kooperationsangebot abtun mit einer Bemerkung wie „ohne im einzelnen auf Ihre Vorstellungen eingehen zu können“.
Es verwundert uns, daß Sie darüber hinaus uns gegenüber nicht nur die Opposition, sondern auch Ihre Koalitionspartner als „Allheilmittel“ anpreisende politische „Wunderdoktoren“ darstellen und uns Staatsbürger als „staunende Menge“ verstehen.
Wie Sie wissen, wünscht sich die Jugend Persönlichkeiten im Blickfeld der Öffentlichkeit, die sich besonders durch Charakterstärke, Herzensbildung, natürliches Gerechtigkeitsempfinden, Intelligenz, Kreativität und Loyalität auszeichnen.
In diesem Sinne schrieben wir Ihnen in unserem Brief: „Die Jugend wartet auf den umfassenden Fortschritt, und wir möchten, daß dieser Fortschritt von Ihnen ausgeht.“
Nun fühlen wir bei Ihnen keinerlei Bereitschaft, Ihrer Verpflichtung als Staatsmann nachzukommen und die Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten rechtschaffen zur Förderung einer menschen- und völkerverbindenden Aktivität einzusetzen.
Als Vertreter einer politisch und konfessionell nicht gebundenen Organisation sind wir darüber hinaus durch Ihre parteipolitische Strategie bei der korrekten Verwirklichung unserer Zielsetzungen dem Auswärtigen Amt gegenüber befangen.
Wir ziehen es deshalb momentan vor, mit den Fachbereichsleitern Ihres Ministeriums Kontakt aufzunehmen, von denen wir erhoffen, daß sie eine funktionsgerechtere, ordnungsbewußtere Haltung einnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre WYMS
i. A. i. A.
Präsidialhauptabteilung
Organisationsgruppe Recht
Ende des Zitats