Brief des BUNDESMINISTERS DES AUSWÄRTIGEN
an die WYMS
an die WYMS
Ich bestätige dankend den Eingang Ihrer an den Herrn Bundesminister des Auswärtigen gerichteten Schreiben vom 19. und 30. Dezember 1975.
Ich bedauere, Ihnen nicht in der erbetenen Ausführlichkeit auf Ihre doch sehr allgemein gehaltenen philosophischen Fragen antworten zu können. Was Ihre Absicht betrifft, in die von Ihnen in Ihrem Schreiben vom 12. November 1975 aufgeführten Länder Delegationen von Führungskräften Ihrer Organisation zu entsenden, so kann ich hierzu mangels näherer Kenntnis der Ziele Ihrer Vereinigung nicht Stellung nehmen. Ihre Annahme, daß sich Herr Minister Genscher
Ich bedauere, Ihnen nicht in der erbetenen Ausführlichkeit auf Ihre doch sehr allgemein gehaltenen philosophischen Fragen antworten zu können. Was Ihre Absicht betrifft, in die von Ihnen in Ihrem Schreiben vom 12. November 1975 aufgeführten Länder Delegationen von Führungskräften Ihrer Organisation zu entsenden, so kann ich hierzu mangels näherer Kenntnis der Ziele Ihrer Vereinigung nicht Stellung nehmen. Ihre Annahme, daß sich Herr Minister Genscher
Ende des Zitats
Einer meiner Freunde führt das Gesprächsprotokoll wogegen sich die verantwortliche Dame des AUSWÄRTIGEN AMTES zuerst auflehnt, dann aber doch zustimmt, da es sich ja immerhin um etwas handelt, was nur der guten Ordnung dienen kann.
Gleich zu Anfang teile ich der Vertreterin des AUSWÄRTIGEN AMTES mit: es ist unser Anliegen, daß ihre Behörde unsere demokratischen Ausbildungsprogramme prüft und dabei feststellt, ob ein internationaler Einsatz dieser Programme von der Bundesrepublik aus sinnvoll ist.
Außerdem bitte ich darum, daß das AUSWÄRTIGE AMT ggf. Querverbindungen zu den Regierungen anderer Länder herstellt.
„Es ist nicht unsere Aufgabe, zu prüfen.
Ich habe den Eindruck, daß die BUNDESREGIERUNG
ihre Zeit nicht dafür opfern will.“
Ich habe den Eindruck, daß die BUNDESREGIERUNG
ihre Zeit nicht dafür opfern will.“
Auf mein weiteres Drängen, unsere Programme, die wir ja immerhin als deutsche Jugendorganisation international einzusetzen gedenken, von seiten des für internationale Angelegenheiten in der BUNDESREPUBLIK nun einmal zuständigen AUSWÄRTIGEN AMTES einer kritischen Prüfung zu unterziehen, um dann möglicherweise bei einem positiven Prüfungsergebnis auch noch deren internationalen Einsatz zu fördern, lehnt die verantwortliche Dame des AUSWÄRTIGEN AMTES barsch mit der Bemerkung ab:
„Mit den bestehenden Organisationen sind wir ausgelastet.... Wir wissen gar nicht, wer Sie sind!... Was haben Sie überhaupt für ein Organisationsschema? Wer ist Ihr Vorstand? Finanzierung? Wer steht hinter Ihnen? Was ist Ihre Beziehung zu Maharishi?
Legen Sie Ihren Lebenslauf mit dazu, mit besonderer Ausführung dieses Punktes, daß Ihre Ausbildung vom Auswärtigen Amt finanziert wurde.“
Als ich sie wiederholt darauf aufmerksam machte, daß das AUSWÄRTIGE AMT nur unsere Programme prüfen möchte, um uns dann entweder von deren Einsatz abzuraten oder auch sich daran möglicherweise zu beteiligen, antwortet sie nur penetrant: „Mit den bestehenden Organisationen sind wir ausgelastet!“
Und mit einem entsprechend penetranten Blick auf unseren Protokollführer fährt sie fort: „Ich habe Ihnen keine Zusage gemacht“, und wiederholt diesen Satz noch mehrmals. „Tun Sie doch was! Sie können ruhig Ihre Programme durchführen! Fangen Sie ruhig einmal an!... Denn wir sind ja hier in einer Demokratie! Es hindert Sie niemand daran, Ihre Programme zu veranstalten! Woanders wären Sie vielleicht schon verboten!“
Als ich ihr daraufhin noch einmal entsprechend penetrant deutlich mache, daß wir auch mit anderen Fachabteilungen des AUSWÄRTIGEN AMTES sprechen möchten, antwortet die Repräsentantin nur entsetzt:
„Davon kann ich Ihnen nur abraten! Das gäbe ein heilloses Durcheinander! Das kommt doch alles zu mir! Wir haben hier nämlich eine sehr gute Koordination!“
Sie teilt uns noch mit, daß sie mehrere volle Ordner über uns habe, aber dennoch nichts über uns wisse sie stehe bei Null.
Und so bestätige ich ihr erfreut, daß wir dann ja bei Null ohne Vorurteile mit einer Zusammenarbeit anfangen könnten.
Darüber hinaus mache ich ihr deutlich, daß es mir nicht einleuchten will, wenn das AUSWÄRTIGE AMT mir einerseits in Asien bei Maharishi eine Ausbildung zum Lehrer in der Transzendentalen Meditation finanziert und es dann später nachdem es mich also dorthin geschickt hat ablehnt, dieses Ausbildungsprogramm einer ordentlichen verantwortungsvollen Prüfung zu unterziehen.
Und immer wieder bemüht sich die offiziell für uns zuständige Vertreterin des AUSSENMINISTERS, uns einzureden, daß ein Kontakt mit dem AUSWÄRTIGEN AMT aufgrund unserer bundesdeutschen demokratischen Verhältnisse gar nicht sinnvoll und nötig sei und beendet das Gespräch schließlich mit den Worten: „Es hindert Sie doch niemand, Ihre Programme und Kurse durchzuführen! Sie haben genügend Freiraum!“