Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 439
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Ein „deutsches“ Nach-Richten-Magazin erblickt sein eigenes Spiegel-Bild


Da­bei wur­de das Wis­sen über die über­na­tür­li­chen sitt­li­chen Fä­hig­kei­ten des Men­schen ge­walt­sam aus dem Be­wußt­sein un­se­res deut­schen Vol­kes ent­fernt.
Und die sym­bol­haf­te An­re­gung zu men­schen­wür­di­gem Han­deln so­wie zu na­tür­li­chem, um­welt­freund­li­chem Wir­ken wur­de von den Plün­de­rern der Tem­pel­schät­ze im Lau­fe der Zeit im­mer ge­ziel­ter miß­in­ter­pre­tiert.
Und schließ­lich wur­de die uni­ver­sa­le Le­bens­kunst un­se­rer Vor­fah­ren so­gar noch zu ei­ner „Re­li­gi­on“ her­ab­ge­wür­digt – zu ei­nem „Glau­ben“ ohne wirk­li­ches Wis­sen.
„Was dir nicht angehört,
laß unangerührt!“
Srichwort unseres
deutschen Volkes

Die Tat­sa­che, daß es sich bei die­ser an­geb­li­chen „heid­ni­schen Re­li­gi­on“ un­se­rer Vor­fah­ren um ei­ne ge­ziel­te Tech­no­lo­gie zu frei­er Ge­wis­sens­bil­dung, frei­er Wil­lens­bil­dung und frei­er Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung han­delt,
ist uns mitt­ler­wei­le nur noch sehr be­grenzt den­ken­den und er­ken­nen­den Nach­fah­ren die­ser uni­ver­sa­len sitt­li­chen Ge­lehr­ten un­se­res Al­ter­tums des­halb heu­te – nach so lan­ger Ent­mün­di­gung – erst ein­mal schwer vor­stell­bar.
„Wenn ich dies Wunder fassen will,
so steht mein Geist
vor Ehrfurcht still.“
Gellert

Un­se­re „über­na­tür­li­chen mensch­li­chen Fä­hig­kei­ten“, wel­che uns von un­se­ren Ah­nen über un­zäh­li­ge Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg treu ver­erbt wur­den und
mit wel­chen wir uns in der Na­tur al­lein aus sitt­li­cher Kraft ei­ne gro­ße per­sön­li­che Frei­heit er­ar­bei­ten könn­ten, tru­gen bei un­se­ren Vor­fah­ren ein­mal sehr tref­fen­de Na­men.
„Das Alter hat keinen Schmuck
außer der Tugend.“
Amyot

Die­se Be­zeich­nun­gen wur­den dann durch die ge­walt­sam in un­ser Hei­mat­land ein­drin­gen­den und un­se­re al­ten deut­schen Stät­ten der Weis­heit
plün­dern­den rö­mi­schen Dik­ta­to­ren ir­gend­wel­chen ver­meint­li­chen „Göt­tern“ zu­ge­ord­net, und un­se­re an­ge­bo­re­nen ho­hen sitt­lich-schöp­fe­ri­schen Fä­hig­kei­ten im Fel­de un­se­rer Volks­ge­sin­nung wur­den als „Göt­zen“ ver­un­glimpft.
„Doch Sorge folgt,
und nimmersatte Gier,
dem wachsenden Gewinn.“
Horaz

Die Früch­te die­ser un­se­li­gen Ma­chen­schaf­ten be­son­ders der spät­rö­mi­schen Plün­de­rer star­ren uns heu­te in Form all un­se­rer be­kann­ten Kri­sen ent­ge­gen und rei­chen von der Krank­heit über die Be­stech­lich­keit und über den Ver­rat an un­se­rer wah­ren deut­schen von ho­her Sitt­lich­keit ge­präg­ten Tra­di­tion und Kul­tur bis hin zum Un­ver­mö­gen von Staats­füh­rern,
die Pro­ble­me der Ge­sell­schaft ehr­li­chen Her­zens be­sei­ti­gen zu wol­len – aus kurz­sich­ti­ger Rück­sicht auf ei­ge­nes ober­fläch­li­ches Pre­sti­ge, äu­ße­re Amts­wür­de, ganz per­sön­li­ches Gel­tungs­be­dürf­nis und kurz­zei­ti­ge ma­te­riel­le Vor­tei­le.
„Denn der Besitz all dessen,
was von außen her zufließt,
ist schlüpfrig und unzuverlässig.“
Seneca

Un­se­re von un­se­ren Vä­tern und Müt­tern über un­zäh­li­ge Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg lie­be­voll und mit äu­ßers­ter Sorg­falt ge­hü­te­te und an uns als ih­re wah­ren Ver­wand­ten über­ant­wor­te­te al­te, deut­sche Kul­tur- und Kunst­tra­di­tion er­weist sich heu­te – nach ge­naue­rer, ob­jek­ti­ver wis­sen­schaft­li­cher Er­for­schung und ohne den Druck ideo­lo­gisch ge­färb­ter aus­län­di­scher In­sti­tu­tio­nen – über­haupt nicht mehr als mit ei­ner „Re­li­gi­on“ oder gar mit ei­ner „Welt­an­schau­ung“, ei­nem „Glau­ben“ ver­gleich­bar, son­dern sie of­fen­bart sich uns nach er­neu­ter, sach­ge­rech­ter Prü­fung als das tra­di­tio­nel­le prak­ti­sche Wis­sen un­se­rer frei­en Vor­fah­ren in den Be­rei­chen
der frei­en Ge­wis­sens­bil­dung, der frei­en Wil­lens­bil­dung und der frei­en Per­sön­lich­keits­ent­fal­tung.
Un­se­re al­te deut­sche Kul­tur- und Kunst­tra­di­tion er­weist sich uns heu­te als ei­ne höchst wis­sen­schaft­li­che so­wie äu­ßerst mo­der­ne Sys­te­ma­tik der Ent­wick­lung un­se­rer na­tür­li­chen Men­schen­wür­de.
„Das Höchste für den Menschen
ist die Pflicht,
und das Größte
unter den Gütern der Welt
ist der sittliche Wille.“
Wilhelm Wundt

Aus die­sem Grun­de wird auch die heu­ti­ge christ­li­che Kir­che als Ver­tre­te­rin ei­nes rein re­li­gi­ö­sen Glau­bens durch ei­ne Wie­der­be­le­bung un­se­rer wahr­lich an­ge­stamm­ten Deut­schen Tra­di­ti­on, Kunst und Kul­tur zu­min­dest ideo­lo­gisch nicht be­rührt, und sie könn­te es sich des­halb – ganz ent­ge­gen ih­rer bis­he­ri­gen Kir­chen­pra­xis – ein­mal zu ih­rer „hei­li­gen“ Pflicht ma­chen, die un­ter dem Schutz un­se­rer De­mo­kra­tie sich voll­zie­hen­de Be­rüh­rung des Deut­schen mit sei­ner na­tür­li­chen Men­schen­wür­de zu för­dern.

Und dies gilt be­son­ders auch für je­ne viel­fäl­ti­gen kir­chen­ei­ge­nen Un­ter­neh­men: spe­zi­ell in der Pres­se – und falls es sich bei Ih­nen um ein sol­ches kir­chen­ei­ge­nes Un­ter­neh­men han­delt, gilt dies auch für Sie.

Ob­wohl uns die Ge­schich­te zur äu­ßers­ten Vor­sicht ge­mahnt ge­gen­über ei­ner Or­ga­ni­sa­tion und ih­ren Ver­bün­de­ten, wel­che un­se­re an­ge­stamm­te deut­sche Tra­di­tion über bei­na­he 2000 Jah­re hin­weg bis auf den heu­ti­gen Tag, wenn auch viel­leicht un­ter Ein­schlie­ßung viel­fäl­ti­ger Miß­ver­ständ­nis­se, ver­un­glimpft hat und die sys­te­ma­ti­sche Zer­stö­rung un­se­rer wahr­lich er­erb­ten Kunst und Kul­tur ei­ner ho­hen Sitt­lich­keit ge­zielt vor­wärts­trieb – was un­zäh­li­ge Do­ku­men­te be­wei­sen –, kön­nen wir da­von aus­ge­hen, daß die mit die­ser In­sti­tu­tion be­haf­te­ten Deut­schen zu­min­dest heu­te in un­se­rer auf­ge­klär­te­ren Zeit bei sich selbst mehr Ge­dan­ken­frei­heit zu mo­bi­li­sie­ren ver­mö­gen, als dies in frü­he­ren Zei­ten und be­son­ders im Mit­tel­al­ter mög­lich und er­laubt war.

Wir wür­den die­se längst ver­gan­ge­nen und we­nig er­freu­li­chen ge­schicht­li­chen Er­eig­nis­se je­nes tra­gi­schen Ver­lus­tes un­se­res deut­schen Kul­tur­er­bes hier nicht an­rüh­ren, wenn wir nicht in der letz­ten Zeit ver­schie­dent­lich die Er­fah­rung ge­macht hät­ten, daß die Wie­der­be­le­bung un­se­rer al­ten und von un­se­ren Vä­tern und Müt­tern über vie­le Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg sorg­sam ge­hü­te­ten ho­hen sitt­li­chen Kunst- und Kul­tur­tra­di­tion im­mer noch von der christ­li­chen Kir­che – und in­te­res­san­ter­wei­se so­wohl von der rö­misch-ka­tho­li­schen als auch von der evan­ge­li­schen Kir­che – als ei­ne Re­li­gi­on miß­in­ter­pre­tiert wird und wenn wir nicht an­neh­men müß­ten, daß so­gar die ver­schie­dens­ten Pres­se­or­ga­ne der Kir­che be­nützt wer­den, un­ser deut­sches Kul­tur­er­be wie eh und je zu ver­un­glimp­fen.

In­so­fern bleibt na­tür­lich im­mer noch die Fra­ge of­fen, ob es sich bei uns und Ih­nen in be­zug auf un­se­re Hal­tung ge­gen­über un­se­ren ei­ge­nen Vor­fah­ren und de­ren sitt­li­che Leis­tun­gen um Ge­sin­nungs­ge­nos­sen han­delt oder ob wir ein­an­der hier in­ner­halb un­se­rer de­mo­kra­ti­schen Spiel­re­geln erst ein­mal wie pro­fes­si­o­nel­le po­li­ti­sche Geg­ner ge­gen­über­tre­ten müs­sen, um dann die freie Ent­schei­dung des Vol­kes in die­ser Sa­che an­zu­stre­ben.

Wir mei­nen hier kei­nes­falls et­wa den Stil ei­ner Be­richt­er­stat­tung oder die Ober­fläch­lich­keit der bis­he­ri­gen Be­trach­tung un­se­rer an­ge­stamm­ten deut­schen Tra­di­tion und Kul­tur, son­dern wir möch­ten nur vor­ab he­raus­fin­den, ob Sie es sich über­haupt leis­ten kön­nen, die Wahr­heit über un­ser deut­sches Kul­tur­er­be zu er­fah­ren und zu ver­öf­fent­li­chen – ohne per­sön­lich gleich mit ei­ner Ent­las­sung rech­nen zu müs­sen.

Aus die­sem Grun­de ba­ten wir Sie, auch uns ge­gen­über Ih­re Kar­ten so of­fen auf den Tisch zu le­gen, wie wir dies schon in un­se­rem letz­ten Schrei­ben un­se­rer­seits ge­tan ha­ben.









Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-