Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 346
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Das Politikforum
Der Abgeordnete
Im April 1984 hat­te die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG an die füh­ren­den Per­sön­lich­kei­ten der BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND aus den Be­rei­chen PO­LI­TIK, RE­GIE­RUNG, VER­WAL­TUNG, JU­STIZ, ME­DIEN, WIRT­SCHAFT, WIS­SEN­SCHAFT, FOR­SCHUNG und KUNST, aber auch an vie­le Bür­ger so­wie an ver­schie­de­ne RE­GIE­RUN­GEN DES AUS­LAN­DES und be­son­ders auch an die ALI­IER­TEN das DEUT­SCHE KUL­TUR FO­RUM über­sandt.

Wie schon frü­her er­wähnt, war der An­laß die­ser Son­der­aus­ga­be des DEUT­SCHEN KUL­TUR FO­RUMS ei­ne groß­an­ge­leg­te Ini­ti­a­ti­ve der MI­NIS­TER­PRÄ­SI­DEN­TEN DER LÄN­DER un­ter dem BUN­DES­KANZ­LER Kohl, ei­ne Kul­tur­stif­tung der Län­der zu grün­den.

In meh­re­ren Sit­zun­gen wa­ren der BUN­DES­KANZ­LER und die MI­NIS­TER­PRÄ­SI­DEN­TEN der Län­der zu die­sem Zweck zu­sam­men­ge­kom­men und hat­ten auch schon ei­nen mil­li­o­nen­schwe­ren Fonds für die­se von ih­nen be­ab­sich­tig­te Kul­tur­stif­tung ein­ge­rich­tet.
„Hallo!“ hat­ten wir uns ge­sagt, „das duf­tet nach Ent­eig­nung – man will uns be­griff­lich un­se­re DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG ab­ja­gen.“

Die Son­der­aus­ga­be des DEUT­SCHEN KUL­TUR FO­RUMS hat­ten wir u.a. auch an al­le Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten ver­schickt, an die Ab­ge­ord­ne­ten al­ler Län­der­par­la­men­te ein­schließ­lich West-Ber­lin und an al­le Stadt­ver­ord­ne­ten der 150 größ­ten Städ­te.

Das Er­schei­nen die­ses DEUT­SCHEN KUL­TUR FO­RUMS hat­te auf der Dreh­schei­be je­ner füh­ren­den Per­sön­lich­kei­ten un­se­rer jun­gen Bun­des­re­pu­blik in den Be­rei­chen Po­li­tik, Re­gie­rung, Ver­wal­tung, Ju­stiz, Me­dien, Wirt­schaft, Wis­sen­schaft, For­schung und Kunst na­tür­lich ei­nen recht star­ken geis­tig-emo­tio­na­len Wir­bel­wind her­vor­ge­ru­fen.
Da schrieb uns am 16. Mai 1984 u.a. ein Ab­ge­ord­ne­ter der CDU als Mit­glied des DEUT­SCHEN BUN­DES­TA­GES fol­gen­den selt­sa­men Brief:


Brief des BUNDESTAGSABGEORDNETEN
Heinz Schwarz an die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Ich bit­te, mich in Zu­kunft von Ih­ren Schrif­ten zu ver­scho­nen. Ko­pie schi­cke ich an die Post­ein­gangs­stel­le des Deut­schen Bun­des­ta­ges.


Of­fe­ner Brief der Deut­schen Kul­tur­stif­tung an die ver­rech­te­te Sei­te des schwarz-ro­ten Haus­dra­chens im Deut­schen Bun­des­tag
Nun ist es ja ein­mal grund­sätz­lich die Ver­pflich­tung ei­nes Ab­ge­ord­ne­ten, die Re­gun­gen im Be­wußt­sein der Bür­ger zu be­ob­ach­ten und zur Kennt­nis zu neh­men – un­ab­hän­gig da­von, wie er da­zu steht.
Denn wie soll er sonst recht­schaf­fen die In­te­res­sen der Bür­ger ver­tre­ten, wenn er nicht be­reit ist, sie zur Kennt­nis zu neh­men?

Man muß die­sem Ab­ge­ord­ne­ten aber we­nigs­tens zu­gu­te hal­ten, daß er das aus­sprach, was je­der un­ter dem öku­me­ni­schen Schirm der bei­den bun­des­deut­schen Su­per­mäch­te sit­zen­de Ab­ge­ord­ne­te oh­ne­hin zu den­ken ver­pflich­tet war und was den Ab­ge­ord­ne­ten schon zu Ge­nü­ge durch un­zäh­li­ge amt­li­che Be­kannt­ma­chun­gen und Pres­se­ver­öf­fent­li­chun­gen ein­ge­bleut wor­den war: uns al­ler­min­des­tens zu ig­no­rie­ren, dar­über hin­aus zu ver­un­glimp­fen und dar­über hin­aus dann auch noch zu be­kämp­fen – woll­te er sein Pöst­lein als Ab­ge­ord­ne­ter ei­ner der bei­den bun­des­deut­schen Su­per­mäch­te be­hal­ten.

Wir nah­men nun aber die­se ar­che­ty­pi­sche Grund­hal­tung des „bun­des­deut­schen Ab­ge­ord­ne­ten“ zum An­laß, noch ein­mal ih­nen al­len öf­fent­lich un­se­re de­mo­kra­ti­sche Mei­nung kund­zu­tun – ob es ih­nen nun paß­te oder nicht – und sie auf ih­re Pflich­ten auf­merk­sam zu ma­chen.








Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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