Auch der MINISTER FÜR ARBEIT, GESUNDHEIT UND SOZIALES des Landes NORDRHEIN-WESTFALEN ein uns schon vielseitig aufgefallener Oberinquisitor der westlichen bundesdeutschen Hemisphäre, der sich vielfältiger Agitationen gegen unsere bürgerliche demokratische Initiative rühmen kann , bemühte sich um ein ganz eigenes professionelles politisches Verständnis, was es mit jenem Phänomen unserer Frage nach seinen Zielen für eine tiefere Bewandtnis haben könnte.
Sein Schreiben vom 29. Juni 1984 sowie unser Antwortschreiben vom 17. Juli 1984 seien hier der guten Ordnung halber abgedruckt:
Brief des MINISTERS FÜR ARBEIT,
GESUNDHEIT UND SOZIALES
DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN
an das DEUTSCHE FORSCHUNGSZENTRUM
Betr.:
„Erforschung der freien, demokratischen Gewissens- und Willensbildung unseres Volkes“
Bezug:
Ihr Schreiben vom 1. Juni 1984 und
Ihr Fernschreiben vom 24. Juni 1984
Zu Ihrem o.g. Schreiben habe ich Sie zwischenzeitlich telefonisch vergeblich um nähere Angaben gebeten.
Ich bitte Sie daher, mir mitzuteilen, welche konkreten Inhalte Ihr Vorhaben hat und welchen Zwecken es dient, wer der Auftraggeber ist und wer die Adressaten sind, welchen Umfang die von unserem Hause gewünschten Antworten haben sollen und ob Sie noch weitere öffentliche Stellen angeschrieben haben.
Brief des DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS an den MINISTER FÜR ARBEIT, GESUNDHEIT UND SOZIALES DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN
An den
Minister für Arbeit,
Gesundheit und Soziales
des Landes Nordrhein-Westfalen
Herrn Prof. Dr. Friedhelm Farthmann
Borionplatz 1
Postfach 11 34
4000 Düsseldorf 1
17. Juli 1984
Betr.:
Kritische Förderung der Freien Gewissensbildung in allen Bereichen der Gesellschaft
Bezug:
Unsere Schreiben vom 1. Juni 1984 betreffend „Arbeit“,
O ihr, die ihr glaubt,
fragt nicht nach Dingen,
die, so sie euch kund würden,
euch würden wehe tun.
Koran
Sehr geehrter Herr Minister Professor Farthmann!
Ihren Brief vom 29. Juni 1984 haben wir erhalten.
Ihre Frage nach den „konkreten Inhalten“ unseres Vorhabens finden Sie im Briefkopf des DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS beantwortet; es handelt sich um die „Freie Gewissensbildung“.
Auch Ihre Frage, welchen „Zwecken“ das DEUTSCHE FORSCHUNGSZENTRUM dient, beantwortet sich aus dem Briefkopf des DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS:
Aufmerksamkeit ist das Leben.
Goethe
das DEUTSCHE FORSCHUNGSZENTRUM dient dem Zweck „der freien Gewissensbildung in allen Bereichen der Gesellschaft“.
Ihre Frage nach dem „Auftraggeber“ des DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS beantwortet sich gleichermaßen aus dessen Briefkopf: Auftraggeber ist die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG, und
Aufmerksamkeit ist die höchste
aller Fertigkeiten und Tugenden.
Goethe
der Auftrag lautet:
„Kritische Förderung der freien Gewissensbildung in allen Bereichen der Gesellschaft“ (ebenfalls aus dem Briefkopf zu entnehmen).
Im Rahmen dieser Aufgabenstellung ist das DEUTSCHE FORSCHUNGSZENTRUM eine „freie, unabhängige, internationale Einrichtung“ (geht ebenfalls aus dem Briefkopf hervor).
Auch Ihre Frage nach den Adressaten beantwortet sich aus dem Briefkopf des DEUTSCHEN FORSCHUNGSZENTRUMS:
Unwissende werfen Fragen auf,
welche von Wissenden
vor tausend Jahren
schon beantwortet sind.
Goethe
Fragen macht klug.
Sprichwort
Empfängerseits handelt es sich bei den Adressaten in den vier Briefen um Ihr Amt.
Absenderseits handelt es sich bei den genannten Briefen um das Fachinstitut für Grundlagenforschung.
Innerhalb dieses Fachinstituts haben sich vier der 17 Fachbereiche an Sie gewandt, und Sie können die vier Adressanten jeweils dem Schluß der einzelnen Briefe entnehmen.
Bezüglich Ihrer Frage nach dem Umfang der von Ihnen gewünschten Antworten wären uns natürlich kurze, klare, eindeutige und vor allem korrekte Antworten das angenehmste.
Ihre letzte Frage ob wir noch weitere öffentliche Stellen angeschrieben haben zu beantworten, sind wir nicht autorisiert.
Für eine schnelle, kurze, klare, eindeutige und vor allem korrekte Beantwortung unserer Frage nach den Zielen Ihres Ministeriums wären wir Ihnen dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
i. V.
DEUTSCHES FORSCHUNGSZENTRUM
Fachinstitut für Grundlagenforschung
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49
Telefon 06228-1881, Telex 46 14 69
Sonst ist es Beweis
von gutem Verstande,
wenn der Mensch auch nur weiß,
wie er gut fragen soll.
Kant
Frag nur vernünftig,
und du hörst Vernünftiges.
Euripides
Wenn du weißt,
daß du etwas auf jeden Fall
erfahren wirst,
so beeile dich nicht, darnach zu fragen,
denn dieses schadet
deinem Ansehen.
Saadi