Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 330
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
R ü c k b l i c k


In sei­nem Ant­wort­schrei­ben vom 17. Mai 1984 wich der dop­pel­zün­gi­ge Dra­che un­se­rer Gret­chen­fra­ge ge­schickt aus und teil­te uns nur schein­hei­lig mit, daß er kei­ne In­for­ma­tio­nen über die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG ge­spei­chert ha­be und daß er nicht so mo­dern ein­ge­rich­tet sei wie an­de­re Ein­rich­tun­gen;
und dies an­geb­lich mit al­lei­ne schon acht Mil­li­ar­den Mark Kir­chen­steu­ern im Jahr – von den Steu­er­ein­nah­men über di­ver­se Un­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie den Ge­win­nen aus dem Be­sitz und den Be­tei­li­gun­gen an Groß­ban­ken, Wirt­schafts­groß­un­ter­neh­men und Me­dien­kon­zer­nen im In- und Aus­land ganz zu schwei­gen.

Ent­spre­chend dem ur­sprüng­li­chen Ge­sprächsan­ge­bot der lin­ken Dra­chenhälf­te der bei­den bun­des­deut­schen Su­per­mäch­te über­sand­ten wir dann schließ­lich am 21. Juni 1984 noch ein­mal ei­nen zwei­ten klei­nen Brief mit ei­nem et­was stär­ke­ren Wi­der­ha­ken an die Zen­tral­stel­le zur Ver­fol­gung Frei­den­ken­der, dies­mal un­ter dem kon­kre­te­ren, greif­ba­reren, schlich­te­ren Mot­to:

„Wie kommt Spi­nat aufs Dach?“

Auch die­ser Brief sei hier im fol­gen­den der gu­ten Ord­nung hal­ber ab­ge­druckt:


Der „Wie kommt Spi­nat aufs Dach?“-Brief
An die
Evangelische Zentralstelle
für Weltanschauungsfragen
Hölderlinplatz 2 A
7000 Stuttgart 1
21. Juni 1984


„Wie kommt Spinat aufs Dach?“
Sprichwörtlich



Sehr geehrte Damen und Herren!

In un­se­rem Schrei­ben vom 15. Mai 1984 teil­ten wir Ih­nen mit, daß Sie of­fen­bar in min­des­tens ei­ner Pres­se­mit­tei­lung über die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG spe­zi­el­le In­for­ma­tio­nen ver­brei­tet ha­ben sol­len.

Wir ent­nah­men die­se In­for­ma­tion ei­ner Ver­öf­fent­lich­ung des Flens­bur­ger Ta­ge­blatts und möch­ten es hier­mit zi­tie­ren:

„Dar­auf mach­te jetzt die Evan­ge­li­sche Zen­tral­stel­le für Welt­an­schau­ungs­fra­gen in ih­rem ,Ma­te­ri­al­dienst‘ und ei­ner in Stutt­gart ver­öf­fent­lich­ten Er­klä­rung auf­merk­sam. Die Zen­tral­stel­le ver­weist auf ent­spre­chen­de Ak­ti­vi­tä­ten der in Hei­del­berg an­säs­si­gen ,Deut­schen Kul­tur­stif­tung‘... Nach Auf­fas­sung der Evan­ge­li­schen Zen­tral­stel­le... Der Lei­ter der Zen­tral­stel­le, Pfar­rer Reinhart Hum­mel, meint...

Die Evan­ge­li­sche Zen­tral­stel­le für Welt­an­schau­ungs­fra­gen sieht in der in ei­ner Bro­schü­re vor­ge­leg­ten Be­grün­dung der ,Deut­schen Kul­tur­stif­tung‘...

Von der Bun­des­re­gie­rung for­dert die Evan­ge­li­sche Zen­tral­stel­le für Welt­an­schau­ungs­fra­gen... der ,Deut­schen Kul­tur­stif­tung“ ‘... usw. (Zi­ta­ten­de)

In Ih­rem Ant­wort­schrei­ben vom 17. Mai 1984 tei­len Sie uns mit, daß Sie kei­ne In­for­ma­tio­nen über die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG ge­spei­chert ha­ben und daß Sie nicht so mo­dern aus­ge­stat­tet sei­en wie an­de­re Ein­rich­tun­gen.

Nun ha­ben wir Sie nicht nach der Aus­stat­tung Ih­rer Zen­tral­stel­le für Welt­an­schau­ungs­fra­gen ge­fragt, son­dern nach den­je­ni­gen In­for­ma­tio­nen, wel­che Sie in all­ge­mei­nen Pres­se­mit­tei­lun­gen über uns ver­öf­fent­li­chen.

Wenn Sie uns nun mit­tei­len, daß Sie über uns kei­ne In­for­ma­tio­nen be­sit­zen, und wenn wir dann aber gleich­zei­tig fest­stel­len müs­sen, daß Sie In­for­ma­tio­nen über uns ver­brei­ten – und wenn wir ein­mal da­von aus­ge­hen, daß nie­mand In­for­ma­tio­nen ver­brei­ten kann, die er nicht hat –, so kön­nen wir aus Ih­rem Ant­wort­brief nur noch schlie­ßen, daß das Flens­bur­ger Ta­ge­blatt die Un­wahr­heit sagt, in­dem es sich auf ei­ne In­for­ma­tion von Ih­nen be­ruft.

Oder soll­ten wir et­wa an­neh­men, daß Sie lü­gen – der Sie doch an­hand der Un­ter­schrift des Brie­fes of­fen­bar je­ner be­sag­te Pfar­rer Hum­mel sind, von wel­chem in der Zei­tung als dem „In­for­man­ten der Evan­ge­li­schen Zen­tral­stel­le für Welt­an­schau­ungs­fra­gen“ die Re­de ist?

Soll­ten wir auf­grund wei­te­rer Un­ter­su­chun­gen fest­stel­len, daß wir Sie mit Recht der Lü­ge be­zich­tigen kön­nen, daß Sie al­so ent­ge­gen Ih­rem Schrei­ben vom 17. Mai 1984 doch In­for­ma­tio­nen über uns (in Ih­rem Ge­hirn, auf dem Pa­pier oder in ei­nem Com­pu­ter) ge­spei­chert ha­ben und die­se ge­flis­sent­lich ver­brei­ten, ohne uns die Mög­lich­keit ei­ner kor­rek­ten Stel­lung­nah­me ein­zu­räu­men – in­dem Sie uns ge­gen­über sol­che In­for­ma­tio­nen Ih­rer­seits ver­leug­nen, dann ste­hen Sie – nach dem al­ten Sprich­wort: Lü­gen ha­ben kur­ze Bei­ne – auf sehr kur­zen Bei­nen.

Dar­über hin­aus möch­ten wir – in dem Fall, daß der in der Zei­tung zi­tier­te Text von Ih­nen stammt – Sie auch noch er­gän­zend dar­auf auf­merk­sam ma­chen, daß Sie als Pfar­rer ge­gen ei­nes Ih­rer zehn Ge­bo­te ver­sto­ßen, näm­lich ge­gen das Ge­bot:

„Du sollst kein falsch Zeugnis reden
wider Deinen Nächsten.“ 2. Mos., 20,16
vgl. Matthäus 19,18

Doch dann müssen wir weiter folgern:

„Viele, die die schändlichsten Dinge tun,
führen die trefflichsten Reden.“
Demokrit

Dar­über hin­aus wür­den wir uns in ei­nem sol­chen Fall ver­pflich­tet se­hen, Ih­nen und Ih­rer Evan­ge­li­schen Zen­tral­stel­le für Welt­an­schau­ungs­fra­gen ge­gen­über fol­gen­des Zi­tat zur An­wen­dung zu brin­gen:

„Überhaupt ist alles,
was man Wohlanständigkeit nennt,
von derselben Art,
nämlich nichts
als schöner Schein.“
Kant

Und nun soll im Rah­men der öku­me­ni­schen Wel­le auch noch der Ko­ran zu Wort kom­men:

„Spricht man zu ihnen:
,Stiftet nicht Verderben auf der Erde!‘
So sprechen sie:
,Wir sind ja die Rechtschaffenen.‘ “
Koran

Dar­über hin­aus soll­ten Sie auch ein­mal über­prü­fen, ob Sie mit Ih­rer Hal­tung in die­ser Sa­che nicht auch noch ge­gen das Da­ten­schutz­ge­setz ver­sto­ßen.

Und so er­lau­ben wir uns des­halb, auch ganz ohne Lug und Trug zu schlie­ßen:

„Das Reich Gottes
wird von Euch genommen werden
und den Heiden gegeben werden,
die seine Früchte bringen.“
Matthäus 21 Vers 42
(Jesus zu den Hohenpriestern
und Kirchenältesten)


Mit freundlichen Grüßen

i. A.

DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Präsidialhauptabteilung
Abteilung Kooperation Kirchen / Sekten
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49
Telefon 06228-1881, Telex 46 14 69



Kopie an: Presse, Fernsehen, Rundfunk, Bischöfe











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