Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 154
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 2   •   DIE DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Die Deutsche Kulturstiftung attackiert den Hokuspokus der Amts- und Würdenträger
in der Bundesrepublik Deutschland


Da schreibt ei­ne freie und un­ab­hän­gi­ge Bür­ger­or­ga­ni­sa­tion mit Na­men „DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG“ an den BUN­DES­PRÄ­SI­DEN­TEN, den BUN­DES­KANZ­LER, die BUN­DES­MI­NI­STER, die MI­NIS­TER­PRÄ­SI­DEN­TEN DER LÄN­DER, die MI­NIS­TER DER LÄN­DER und an die OBER­BÜR­GER­MEI­STER der 150 größ­ten STÄD­TE der BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND und fragt sie nach der Be­deu­tung der tra­di­tio­nel­len Wap­pen, Zei­chen und Sym­bo­le, die sie in ih­rem Amt als Ho­heits­zei­chen be­nut­zen.
Dar­über hin­aus er­bit­tet die­se „DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG“ von den STÄD­TEN die Lis­te der Stadt­ver­ord­ne­ten, da­mit sie sich im Sin­ne der par­la­men­ta­ri­schen De­mo­kra­tie auch mit An­fra­gen an die Ver­tre­ter der Bür­ger wen­den kann.

Und dann stellt sich auf ein­mal her­aus, daß die schlich­te Fra­ge nach der Be­deu­tung der Wap­pen wohl zu hoch ge­stellt war und daß un­se­re ho­hen po­li­ti­schen Amts­trä­ger die­se alt­über­lie­fer­ten de­mo­kra­ti­schen Ho­heits­zei­chen der Men­schen­wür­de aus der Zeit des al­ten vor­christ­li­chen Eu­ro­pa in der glei­chen will­kür­li­chen Wei­se miß­brau­chen, wie wir dies von den Dik­ta­tu­ren her ken­nen und zu­letzt bei uns von dem Drit­ten Reich.

Die „DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG“ teilt dann die­sen Sach­ver­halt dem BUN­DES­IN­NEN­MI­NI­STER als dem of­fi­zi­ell obers­ten Ver­ant­wort­li­chen un­se­res Staa­tes für den rich­ti­gen Ge­brauch die­ser tra­di­tio­nel­len de­mo­kra­ti­schen Ho­heits­zei­chen der Men­schen­wür­de oder auch für den amt­li­chen Miß­brauch der Wap­pen, Zei­chen und Sym­bo­le in ei­nem aus­führ­li­chen Brief mit und über­sen­det ei­ne Ko­pie da­von an die be­trof­fe­nen und oben be­reits ge­nann­ten an­de­ren ho­hen Amts­trä­ger un­se­res Staa­tes.

In ei­ner par­la­men­ta­ri­schen De­mo­kra­tie soll­te es doch mög­lich sein, daß der ein­zel­ne Bür­ger oder auch sei­ne Ver­ei­ni­gun­gen sich in An­ge­le­gen­hei­ten, die sie bei den ho­hen Amts­trä­gern im Ar­gen se­hen, an ih­re Ver­tre­ter in den Par­la­men­ten wen­den kön­nen, um sie so auf die ge­fun­de­nen Miß­stän­de in ih­rem par­la­men­ta­ri­schen Herr­schafts­be­reich auf­merk­sam zu ma­chen.

In die­sem Sin­ne schrieb die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG als ei­ne Bür­ger­ver­eini­gung an die STADT­VER­WAL­TUN­GEN und bat um die Lis­ten der RATS­MIT­GLIE­DER, al­so der ge­wähl­ten VER­TRE­TER DER BÜR­GER – de­ren Auf­ga­be es ja be­kannt­lich ist, die lei­ten­den Amts­trä­ger zu wäh­len und ih­re Tä­tig­keit zu über­wa­chen und zu kon­trol­lie­ren –, um ih­nen dar­über zu be­rich­ten, daß sie, die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG, ei­nem gro­ben Amts­miß­brauch auf die Schli­che ge­kom­men war.

Es ist ja nun auch nicht so, daß et­wa Dik­ta­to­ren nicht auch hier und da ge­wählt wer­den könn­ten!
Die Dik­ta­to­ren des Drit­ten Rei­ches wa­ren z. B. sehr wohl un­ter An­wen­dung der Me­cha­nis­men ei­ner par­la­men­ta­ri­schen De­mo­kra­tie ge­wählt wor­den.

Was das Drit­te Reich aber letzt­lich wirk­lich zur Dik­ta­tur mach­te, war die Tat­sa­che, daß die dort vom Par­la­ment ge­wähl­ten Amts­trä­ger blind ge­gen­über der Men­schen­wür­de wa­ren und auf die­ser Ba­sis schließ­lich die Grund­rech­te des Men­schen: der Bür­ger mit Fü­ßen tra­ten – und das nicht nur im In-, son­dern auch im Aus­land.

Die Wach­sam­keit des Bür­gers ge­gen­über der Ob­rig­keit kann des­halb ge­ra­de nach den Er­fah­run­gen des Drit­ten Rei­ches nicht groß ge­nug sein, wenn es dar­um geht, fest­zu­stel­len, ob die Staats­ober­häup­ter an al­ler­ers­ter Stel­le der Men­schen­wür­de ver­pflich­tet sind oder nicht.

Und wenn sich nun her­aus­stellt, daß die Staats­füh­rer die tra­di­tio­nel­len, alt­er­erb­ten, de­mo­kra­ti­schen Ho­heits­zei­chen des al­ten Eu­ro­pa nach Art des Drit­ten Rei­ches im Stil ge­kauf­ter Wür­den­trä­ger miß­brau­chen, nur um da­mit ge­gen­über dem ein­fa­chen Bür­ger ih­re plat­te staat­li­che Macht aus­zu­drü­cken, wo doch – zu­min­dest den von den Al­li­ier­ten nach dem Krie­ge ein­ge­führ­ten Ge­set­zen nach – „al­le Macht vom Volk aus­geht“, und der Bür­ger er­kennt dies, dann muß er doch im In­te­res­se der de­mo­kra­ti­schen Ord­nung tä­tig wer­den: dann muß er sich al­so an sei­ne von ihm ge­wähl­ten Ver­tre­ter wen­den – sei es da­bei nun al­lei­ne oder auch durch die von ihm ge­grün­de­ten Bür­ger­ver­bän­de.

Dies, und nicht mehr, woll­te die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG als ein Mit­glieds­ver­band von Bür­gern tun, und aus die­sem Grun­de for­der­te sie von den STADT­VER­WAL­TUN­GEN der 150 größ­ten STÄD­TE der BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND die Lis­ten der STADT­VER­ORD­NE­TEN an, um die­se über die he­raus­ge­fun­de­nen de­mo­kra­ti­schen Miß­stän­de in ih­rem Ver­ant­wor­tungs­be­reich zu in­for­mie­ren.

Wie kom­men nun der DEUT­SCHE STÄD­TE­TAG und der STÄD­TE­TAG DES LAN­DES NORD­RHEIN-WEST­FA­LEN und wahr­schein­lich auch noch die an­de­ren STÄD­TE­TA­GE DER LÄN­DER da­zu, in die­sen Pro­zeß der frei­en de­mo­kra­ti­schen Ge­wis­sens- und Wil­lens­bil­dung ein­zu­grei­fen und ih­ren MIT­GLIEDS­STÄD­TEN zu un­ter­sa­gen, der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG die Lis­ten mit den AB­GE­ORD­NE­TEN zu­zu­sen­den – ja, ih­nen so­gar vor­zu­schrei­ben, al­len Kon­takt mit der DEUT­SCHEN KUL­TUR­STIF­TUNG ab­zu­bre­chen und je­den wei­te­ren Kon­takt pein­lichst zu ver­mei­den, un­ter je­nem schein­hei­li­gen Ar­gu­ment: da­mit die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG durch das Über­sen­den die­ser Lis­ten in der brei­ten Öf­fent­lich­keit nicht un­nö­tig auf­ge­wer­tet wer­de.


Brief des KULTURDEZERNENTEN DER STADT KÖLN
an den Journalisten B.
„Ei­ner neue­ren Emp­feh­lung des Deut­schen Städ­te­ta­ges fol­gend ha­be ich jeg­li­chen Schrift­wech­sel mit der „Deut­schen Kul­tur­stif­tung“ ab­ge­bro­chen, um ei­ner even­tu­ell da­mit von ihr be­ab­sich­tig­ten Auf­wer­tung ih­rer Ak­ti­vi­tä­ten vor­zu­beu­gen.“


Ende des Zitats


Wird denn der Bür­ger da­durch un­nö­tig auf­ge­wer­tet, wenn ihm der Na­me sei­nes Volks­ver­tre­ters mit­ge­teilt wird?

Die­se gan­ze Wap­pen­af­fä­re zeigt, daß in der BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND un­se­re höchs­ten Amts­trä­ger die alt­über­lie­fer­ten de­mo­kra­ti­schen Ho­heits­zei­chen der Men­schen­wür­de des al­ten Eu­ro­pa in der höchs­ten of­fi­zi­el­len Macht­ebe­ne un­se­res Staa­tes ohne ei­gent­li­ches Ziel und sinn­vol­len Zweck ein­set­zen: nur zur plat­ten Do­ku­men­ta­tion äu­ße­rer staat­li­cher Macht ge­gen­über dem Bür­ger – wie wir dies bei den to­ta­li­tä­ren Staa­ten vor­fin­den: ohne je­den kul­tu­rel­len Hin­ter­grund, ohne jeg­li­che mo­ra­li­sche In­ten­tion und ohne je­den in­ner­geis­ti­gen Sinn und Zweck: ohne ei­ne ho­he In­spi­ra­tion im Be­reich der Men­schen­wür­de zu ge­ben, ohne ho­he mensch­li­che Zie­le zu ver­kün­den, wie die Ver­wirk­li­chung der Grund­rech­te des Men­schen – was ja die ur­sprüng­li­che Be­deu­tung des amt­li­chen Ge­brauchs die­ser von un­se­ren Vor­vä­tern er­erb­ten Zei­chen und Sym­bo­le im de­mo­kra­ti­schen Le­ben des al­ten Eu­ro­pa war.

Ein solch men­schen­un­wür­di­ger Ge­brauch die­ser ur­al­ten eu­ro­päi­schen Ho­heits­zei­chen der Men­schen­wür­de leis­tet der Ent­wick­lung to­ta­li­tä­rer staat­li­cher Ho­heits­ge­walt, wie sie uns das Drit­te Reich vor noch nicht all­zu­lan­ger Zeit deut­lich vor Au­gen ge­führt hat, wei­ter­hin un­ver­än­dert Vor­schub – wie er schon der Eta­blie­rung des Drit­ten Rei­ches Vor­schub ge­leis­tet hat.

Die Welt steht heu­te an ei­nem Punkt, an dem die Mensch­heit durch­aus in der La­ge ist, sich selbst zu ver­nich­ten.
Die Me­cha­nis­men ei­nes sol­chen Zer­stö­rungs­po­ten­tials stüt­zen sich da­bei in ers­ter Li­nie auf ethi­sche Un­wis­sen­heit, an zwei­ter Stel­le auf sitt­li­che Ziel­lo­sig­keit und an drit­ter Stel­le auf die Rou­ti­ne ei­nes ver­ober­fläch­lich­ten ma­te­ri­a­lis­ti­schen staat­li­chen Wir­kens jen­seits al­ler na­tür­li­chen Men­schen­wür­de.

In die­sem Sin­ne frag­te die DEUT­SCHE KUL­TUR­STIF­TUNG – üb­ri­gens nach vor­he­ri­ger ge­nau­er Er­for­schung der ur­sprüng­li­chen ethi­schen Be­deu­tung der alt­er­erb­ten Wap­pen, Zei­chen und Sym­bo­le im al­ten Eu­ro­pa und nach­dem die Un­ter­su­chun­gen der WYMS schon ein un­sin­ni­ges amt­li­ches Wir­ken un­se­rer staat­li­chen Or­ga­ne her­aus­ge­stellt hat­ten –, die höchs­ten Amts­trä­ger der BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND nach der Be­deu­tung je­ner von ih­nen ver­wen­de­ten al­ten eu­ro­päi­schen Ho­heits­zei­chen der Men­schen­wür­de.






Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© 1998-