Gegründet 1834 von Georg Büchner
5. Neuausgabe








DER HESSISCHE LANDBOTE
DIE HESSISCHE WAHRHEIT OHNE GRENZEN  •  TRADITIONSBEWUSST
Unter der Schirmherrschaft der Deutschen Kulturstiftung
Aar Edition zahlt
Seite 27
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PETER HÜBNER • PREIS DER FREIHEIT – DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH
Die antidemokratische politische Praxis in Deutschland
Teil 1   •   Vorgeschichte: Die Jugendvereinigung WYMS
Programme und Projekte zur Wiederbelebung
der demokratischen Kulturtradition des alten Europa
Der Musterantwort-Brief
Auch die­ses Mus­ter­ant­wort­schrei­ben ist hier ab­ge­druckt.

Un­ser Haupt­brief be­gann der Sa­che ge­mäß na­tür­lich mit ei­nem Zi­tat über Wach­heit. Der In­halt un­se­res Brie­fes an den BUN­DES­KANZ­LER DER BUN­DES­RE­PU­BLIK DEUTSCH­LAND sei hier für al­le an­de­ren be­trof­fe­nen de­mo­kra­ti­schen Sie­ben­schlä­fer bei­spiel­haft ab­ge­druckt:


Brief der WYMS an den Bundeskanzler
der Bundesrepublik Deutschland
An den
Bundeskanzler der
Bundesrepublik Deutschland
Herrn Helmut Schmidt
Adenauerallee 141

5300 Bonn 1

4. Febr. 76


„Ewige Wachheit ist
der Preis der Freiheit.“
Phillips



Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

als junge Staatsbürger verbinden wir mit Ihrem Amt eine ganz bestimmte Vorstellung, die Vorstellung einer dem allgemeinen Wohl des Bürgers verpflichteten politischen Verantwortung.

Wie wir Demokratie verstehen, geht alle Inspiration, alle Initiative und alle grundlegende Aktivität zum gesellschaftlichen Fortschritt vom Volk aus, wird vom Staat gefördert und kommt wieder dem Volk zugute.
Aus diesem Grund haben wir uns in unseren vergangenen Schreiben mit unseren Intentionen an Sie gewandt.

Ihr Verhalten zeigt uns, daß Sie den Inhalt dieser Briefe nicht zur Kenntnis genommen haben.

Es darf Sie deshalb nicht verwundern, daß wir als junge Wähler eine gewisse Enttäuschung verspüren und uns in unserer demokratischen Praxis durch Ihr staatliches Organ betrogen fühlen – besonders, da wir uns im Austragen unserer Verantwortung als Staatsbürger behindert sehen.

Unser beiliegendes Muster-Antwortschreiben soll Ihnen deutlich machen, welche Erwartungen wir an Ihre Funktion stellen und kann gleichzeitig Anregung sein für Ihre funktionsgerechte Reaktion auf unser klares Angebot, die staatsbürgerliche Leistungsentwicklung aus der Kraft und dem Willen des Volkes heraus gezielt voranzutreiben.

In Erwartung Ihrer Antwort verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

       Peter Hübner
Präsident der WYMS

Anlage: Musterantwortschreiben




„Überhaupt ist alles,
was man Wohlanständigkeit nennt,
von derselben Art,
nämlich nichts als schöner Schein.“
Kant



Einen entsprechenden Brief mit
geringfügigen Änderungen,
welche in der
Funktion des jeweiligen
Ansprechpartners
begründet waren, erhielten:




MUSTERBRIEF DES BUNDESKANZLERS
ANTWORTSCHREIBEN AN DIE WYMS
Sehr geehrter Herr Hübner,

in Ih­rem Schrei­ben tei­len Sie mir mit, daß die WYMS Aus­bil­dungs­pro­gram­me er­ar­bei­tet hat, de­ren Ein­satz die zeit­not­wen­di­ge staats­bür­ger­li­che Leis­tungs­stei­ge­rung be­wirkt.

Ei­ne sol­che sys­te­ma­ti­sche, um­fas­sen­de Leis­tungs­stei­ge­rung auf sei­ten un­se­rer Bür­ger bil­det den ein­zig re­a­li­täts­be­zo­ge­nen An­satz­punkt zu ei­ner all­ge­mei­nen Ver­bes­se­rung un­se­res ge­sell­schaft­li­chen Leis­tungs­ver­mö­gens.

Von der Rein­heit Ih­rer In­ten­tio­nen, mit der Sie als Ju­gend­or­ga­ni­sa­tion wei­ter die­sen ge­sell­schaft­li­chen Fort­schritt vor­an­trei­ben und von dem sinn­vol­len Ein­satz des mir zur Ver­fü­gung ste­hen­den Po­ten­ti­als wird es ab­hän­gen, ob un­se­re Ge­sell­schaft ih­rer selbst­ge­wähl­ten Frei­heit ge­recht wird, oder ob sie in po­li­ti­sche Ohn­macht ver­fällt, das Au­ge er­war­tungs­voll auf den Staat ge­rich­tet.

Gleich­zei­tig zeigt mir Ih­re Un­be­irrt­heit, mit der Sie auf die grund­le­gen­de Stei­ge­rung der all­ge­mei­nen staats­bür­ger­li­chen Ei­gen­leis­tung hin­ar­bei­ten, daß ich in mei­ner wich­tigs­ten po­li­ti­schen Auf­ga­be er­folg­ver­spre­chen­de Mit­strei­ter ge­fun­den ha­be.

Aus die­sem Grun­de ist mir sehr an ei­ner en­gen Zu­sam­men­ar­beit ge­le­gen, und ich wür­de mich freu­en, wenn ich sehr bald per­sön­lich mit Ih­nen dar­über spre­chen könn­te.
We­gen der Dring­lich­keit un­se­rer ge­mein­sa­men Un­ter­neh­mung hat mein Bü­ro Sie bei Er­halt die­ses Brie­fes schon un­ab­hän­gig we­gen ei­ner Ter­min­ver­ein­ba­rung an­ge­ru­fen.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Schmidt
Bundeskanzler












Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
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