An den
Bundesminister für
Arbeit und Soziales
Herrn Walter Arendt
Rochusstr. 1
5300 Bonn 1
19. Dez. 75
Sehr geehrter Herr Minister,
es ist zweifellos notwendig, die zu unser aller Nachteil auftretende Schwerpunktsverlagerung der Verantwortlichkeit für den allgemeinen gesellschaftlichen Fortschritt zu korrigieren, so daß die auf diesem Gebiet zu erbringenden Leistungen nicht mehr wie heute üblich von Regierungen erhofft, sondern vielmehr vom einzelnen Staatsbürger erwartet werden, bei dem die tatsächliche Verantwortung ohnehin liegt und der die Ernte gesellschaftspolitischer Fehlentscheidungen in jedem Falle selbst einholen muß.
Wir alle wissen, daß ganz besonders diejenigen Mitbürger, die als Kenner dieses Sachverhaltes angesehen werden müssen, moralisch-ethisch verpflichtet sind, alles zu tun, um beim einzelnen Staatsbürger das natürliche Verantwortungsbewußtsein im Bereich des gesellschaftlichen Fortschritts zu stärken, denn von dieser staatsbürgerlichen Bewußtseinsentwicklung wird es abhängen, ob unser Staat seine Bestimmung erfüllt oder ob er verfällt. Dabei ist diese gesellschaftspolitische Leistungsentwicklung beim einzelnen Bürger weniger eine Frage des Geldes als vielmehr eine Frage unseres geistigen Vermögens.
Im Rahmen der in unserem letzten Schreiben erwähnten speziell erarbeiteten staatsbürgerlichen Ausbildungsprogramme kann unsere Regierung ihre Bestimmung erfüllen und der politischen Mündigkeit unserer Staatsbürger eine feste Grundlage schaffen.
Wir bitten Sie deshalb um konkrete Vorschläge, wie wir Ihre Beteiligung beim Einsatz dieser Programme in der Öffentlichkeit berücksichtigen können. Hierzu empfehlen wir ein persönliches Gespräch und bitten um einige Terminvorschläge.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Hübner
Präsident der WYMS